Neuer Raum für Kinderärzte im Marienhospital?

Dem Bezirk V (Altenessen, Karnap, Vogelheim) gehen die Kinderärzte aus. Die Politik bemüht sich derzeit um Abhilfe - zumindest einen kleinen Teilerfolg kann sie nun vermelden.

In den Berichten von Jugend- und Gesundheitsamt schneidet der Norden in besorgniserregender Regelmäßigkeit schlecht ab. Da kommt der Ärztenotstand zur Unzeit. „Momentan haben wir nur zwei praktizierende zwei Kinderärzte in unserem Stadtbezirk - einer davon wird in absehbarer Zeit aus Altersgründen aufhören“, erklärt SPD-Bezirkssprecher Theo Jansen das Problem.
Deshalb gilt es nun, den Medizinern eine Ansiedlung im Norden schmackhaft zu machen. Kein leichtes Unterfangen: Die Ärzte zieht es bevorzugt in den Süden, wo die lukrativeren Privatpatienten leben. Eine „Zwangsumsiedlung“ ist indes nicht möglich, Ärzte besitzen das Recht auf freie Wahl der Niederlassung. Besonders bitter: Flächendeckend betrachtet ist der Versorgungsgrad der Stadt mit Kinder- und Jugendärzten mehr als gedeckt.

Die Politik bietet den Ärzten nun an, eine (Zweit-)Niederlassung im Altenessener Marienhospital zu eröffnen. „Wir haben mit der Klinikleitung gesprochen und nachgefragt, ob man die Räumlichkeiten der Notfallpraxis, die täglich in der Zeit von 17 bis 7 Uhr geöffnet hat, nicht tagsüber mit einem Kinderarzt besetzen könnte“, fasst Jansen zusammen.

Oliver Gondulatsch, Pressesprecher der Katholischen Kliniken Essen Nord-West, zu denen auch das Marienhospital gehört, bestätigt die grundsätzliche Bereitschaft, einen externen Arzt in dem Krankenhaus aufzunehmen. „Die Notfallpraxis mag eine Möglichkeit sein, aber noch gibt es hier keine konkrete Entscheidung“, betont der Kliniken-Sprecher.

Es sei nun die Aufgabe der Politik, zusammen mit der Kassenverärztlichen Vereinigungen, einen ernsthaften Kandidaten zu präsentieren. „Sollte dies geschehen, werden wir definitv eine Lösung finden“, verspricht Gondulatsch. Theo Jansen zeigt sich diesbezüglich optimistisch: „Daran arbeiten wir gerade. Wir besitzen die Unterstützung des Kinderarzt-Obmannes.“