Neue Kita: Quantensprung für Karnap
Neues Leben kehrt in die alte Hauptschule am Karnaper Markt ein: Anfang Oktober eröffnet die Kindertagesstätte Sigambrerweg. Damit behebt die Stadt, die als Träger fungiert, ein erhebliches Versorgungsdefizit hinter dem Kanal.
Vor allem an Betreuungsangebote für Kinder unter drei Jahren mangelte es in Essens nördlichstem Stadtteil. In einer Erhebung aus dem Jahr 2012 rangierte Karnap im Tabellenkeller: Gerade mal drei Prozent der Unterdreijährigen waren versorgt. Dabei sieht die Kita-Ausbauplanung eine gesamtstädtische Versorgung von 35 Prozent vor.
Die Eröffnung der Kita am Sigambrerweg katapultiert Karnap von den hinteren Plätzen weit nach vorne: Die neue Einrichtung ermöglicht 74 Kindern, darunter 24 unter drei, eine Betreuung. Und plötzlich sind in Karnap 40 Prozent der „Kurzen“ unter drei Jahren versorgt. Bei den Kindern über drei Jahren herrscht beinahe Vollversorgung (99 Prozent).
Noch sind die Räumlichkeiten, in denen vier Kita-Gruppen sowie Klassenzimmer und Küche der benachbarten Maria-Kunigunda-Grundschule untergebracht werden, kahl und von Baustaub bedeckt. Die für Juni angepeilte Eröffnung musste nach hinten verschoben werden. „Grund waren bauliche Probleme“, erklärt Sebastian Schlecht aus der städtischen Immobilienwirtschaft. Immerhin handelt es sich bei den Arbeiten am Markt um eine Kernsanierung, für die Stadt und Land insgesamt 2,4 Millionen Euro zur Verfügung stellten.
Die Politik ist schon jetzt begeistert. Die erste Begehung ließ sich selbst Oberbürgermeister Reinhard Paß (SPD) nicht entgehen: Die Karnaper Kita ist Beleg dafür, wie ernst es die Stadt mit dem Ausbau der Kinderbetreuung meint. Und auch das Essener Bürger Bündnis um Udo Bayer und Michael Schwamborn sieht sich bestätigt: Ihre Partei setzte sich früh für den Erhalt und eine neue Nutzung des alten Schulgebäudes ein. Und nicht zu vergessen: Die Kita am Sigambrerweg ist ein Schritt zur Belebung der Ortsmitte.
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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