Frischer Wind beim Grünen Kreisverband Essen
Neue Doppelspitze für Bündnis 90/ Die Grünen: Inga Marie Sponheuer und Markus Spitzer-Pachel
Am letzten Samtag, dem 4. März stand in der Mitgliederversammlung des Grünen Kreisverbands Essen die tournusgemäße Neuwahl des Kreisvorstands an. Die bisherige Doppelspitze aus Anna-Lena Winkler und Markus Ausetz hatte bereits vor einigen Monaten angekündigt, nicht wieder zu kandidieren. Beide reichten den Staffelstab guter Dinge ans neue Team weiter. Die zeitweilig mehr als 80 anwesenden Mitglieder von Bündnis 90/ Die Grünen hatten aber nicht nur Sprecher und Sprecherin zu wählen, sondern auch alle weiteren Mitglieder des Vorstands wie Schatzmeister*in, Beisitzer und die Rechungsprüfer*innen für die Parteifinanzen.
Das sichtbarste Wahlergebnis ist die mit klaren Mehrheiten erfolgte Wahl von Inga Marie Sponheuer zur Sprecherin und von Markus Spitzer-Pachel zum Sprecher des Essener Kreisverbands. Inga Marie Sponheuer hatte in ihrer Bewerbung nicht nur die weitreichenden konkreten Maßnahmen betont, die wir alle voranbringen müssen, um das Pariser Klimaabkommen einzuhalten. Ebenso wichtig ist ihr weiterhin der Einsatz als Aktivistin in der Asylpolitik, den sie seit rund 15 Jahren verfolgt z.B. in Initiativen wie der "Seebrücke". Der Altenessener Markus Spitzer-Pachel hat dem gegenüber Erfahrung aus der aktuellen Arbeitet als Bezirksvertreter und 2. stellvertretender Bezirksbürgermeister in der BV 5. Der Kampf um den Erhalt kleiner Wälder (Loskamp) von Bürgergärten , wie auch für die Verbesserung von Radwegenetz und ÖPNV prägt im essener Norden die alltäglichen politischen Initiativen.
Nord-Südausgleich im grünen Vorstand
Das frisch gewählte kommunale grüne Führungsduo und der gesamte Kreisvorstand hat aber gute Chancen, zwischen Rüttenscheid und Altenessen den Ausgleich für die notwendigen Initiativen grüner Politik zu schaffen. Wiedergewählt wurde Gerda Kassner als Schatzmeisterin des Kreisverbands, die auch in der AG Grüne Alte aktiv ist und bis zur Pensionierung viele Jahre als Gleichstellungsbeauftragte der Stadt Essen gearbeitetet hatte.
Noch immer wirken im Norden der Stadt die Umweltprobleme am heftigsten, die soziale Schere am schärfsten und ist leider die Zahl aktiver grüner Mitglieder am kleinsten. Lauter Protest gegen weiteres Zubauen und Versiegeln der Stadtlandschaft wie auch zur Vorherrschaft von Planungen für die autogerechte, nicht menschengerechte Stadt bleibt notwendig. Bisher dieser Protest noch immer deutlicher südlich der A 40 als in Altenessen oder Bergeborbeck zu erleben.
Spektrum des erweiterten Vorstands
Die politischen Möglichkeiten zeigen sich in einem Parteivorstand aber nicht nur an den Sprecher*innenposten, sondern ebenso an Arbeitsschwerpunkten der sogenannten Beisitzer*innen. Nicht nur als Beisitzerin im grünen Kreisvorstand; sondern weiterhin als engagiertes Mitglied der Jungen Grünen auf Landesebene wurde Helena Jamal gewählt. Michael Spitzer, der in der AG Queer aktiv ist, Evans Ohene Fokuo Boahene, der als Lehrer in der Gesamtschule Nord arbeitet, die Logopädin Bianca Spelter und der Lehramtsstudent Taran Mostofizadeh vervollständigen für die kommenden zwei Jahre die Kreisvorstandsrunde der Grünen.
Konfliktarme Wahlen - Kraft sammeln für politische Initiativen
Die Mitgliederversammlung in der obersten Etage des Unperfekthauses in der Stadtmitte, führte diese Vorstandswahlen freundlich durchs Tageslicht im Glasdach beleuchtet recht konfliktarm durch. Nirgendwo war eine Kampfkandidatur zu erleben, kein einziger 2. Wahlgang oder Kandidaturen, die etwa an einem Quorum gescheitert wären. Besser auch, die Energien aufzusparen, für all die vor der Tür stehenden politischen Aufgaben.
Der neue Vorstand in Essen dürfte jedenfalls dafür Basis besitzen, den jetzt mehr 840 Mitglieder umfassenden Kreisverband deutlicher aus dem Schatten der Grünen Ratsfraktion zu holen, als es in der letzten Zeit der Fall war. Die Stadtratskooperation mit dem deutlich größeren Partner CDU macht es vielleicht auch öfter nötig, zumindest innerhalb des Grünen Kreisverbands deutlich zu machen, dass ein- zwei Schritte mehr in Richtung ökologischen Umbau der Stadt Essen sehr wohl machbar sind.
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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