Schönebeck muss ein grüner Stadtteil bleiben
Nach dem SCHACHT-KRONPRINZ-TAG: Für bessere Grün- und Wohnbauplanung kämpfen
Der Fronleichnamstag am 20. Juni war in Schönebeck nicht nur ein Tag katholischer Prozessionen, sondern ebenso eines besonderen Rückblicks auf die Stadtteil- und Bergbauindustriegeschichte. Bereits am Vormittag wurden es öffentliche Führungen für den SCHACHT-KRONPRINZ-TAG angeboten:
Pionierhistorie des Kohlebergbaus am Schacht Kronprinz
Aus der Einladung zum Schacht Kronprinz Tag:
"Vor 185 Jahren wurde erstmalig die Mergelschicht von Franz
Haniel in Schönebeck durchbrochen, damit wurde der Grundstein für den modernen Kohleabbau in größeren Tiefen gelegt. Damals feierten die Bergleute dieses Ereignis im Stammhaus Kaldenhoff an der Aktienstraße"
Im Jahre 2019 treffen sich die interessierten Bürger*innen aber bereits morgens kurz nach 10.00 Uhr an der Platane vor dem Kloster Emmaus, Ecke Bonnemannstraße.
Viele Bürger*innen aus dem Stadtteil, frühere Bergleute aber auch Mitglieder der Bezirksvertretung IV und Ratsfrauen und Ratsherren der Grünen, der SPD , selbst eine Kollegin der CDU waren zum Jubiläum anwesend. Alle erhielten bei den mit fachkundigen Informationen gesprickten Spaziergängen durch die frühere Bergarbeiterkolonie und an die früheren Standorte der Zechenschächte Einblicke in die Eigenheitem der Bergbaugeschichte des Stadtteils.
Wohnbauflächen nicht auf Kosten wertvoller Wald-u. Grünflächen ausweisen
Soweit der positive Anlaß dieses "Schacht-Kronprinz-Tages": Leider wird der historisch-kulturelle Rückblick durch problematische Entscheidungen eines von der Essener Planungsverwaltung im letzten Jahr initiierten Bürgerforums für neue Wohnbauflächen getrübt. Den Vorschlägen dieses Forums folgend, könnten künftig wichtige Grünflächen an und in der Siedlung durch sehr spezielle Wohnbauprojekte für besser verdienende Hauskäufer gefährdet werden.
Den Aktiven aus der früheren Bergbaukolonie "Schacht Kronprinz" ist beim Widerstand gegen die Vernichtung von Restwaldflächen zwischen den vielen Siedlungen deshalb nachhaltiger Erfolg zu wünschen. Es braucht schnell klare Beschlüsse der schwarz-roten Koalition im Essener Stadtrat, sich für den Erhalt der in früheren Jahren leichtfertig von der Stadt zum Spottpreis an einen Investor verkauften Grünflächen einzusetzen. Wohnungsmangel in unserer Stadt wird erheblich besser und sozial nachhaltiger durch ualitätvollen Geschoßwohnungsbau in Mehrfamilienhäusern bekämpft.
Auf den Sachvorstand vor Ort hören
Stattdessen mit Luxuswohnungsbau auch noch letzte gemeinschaftlich genutzte Grünflächen und Umgebungsgrün zu versiegeln, bringt für die Mehrzahl der Essener und Schönebecker*innen keinen Vorteil, sondern nur lottogewinnartige Renditen für einzelne Investoren. Der ROT-GRÜNE plus EBB Mehrheitsbeschluss der Borbecker Bezirksvertretung für den Erhalt der Grünflächen an der "Schacht Kronprinz-Kolonie" ist für den Stadtrat leider nicht bindend. Esbleibt aber ein Akt politischer Klugheit, die Mehrheiten in Schönebeck und der gesamten BV 4 nicht zu übergehen.
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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