Mit Metallgittern und -spitzen gegen Taubenkot in Karnap
Die Beregnung durch Taubenkot waren die Passanten leid, weshalb in der Unterführung Karnaper-/ Boyer Straße jetzt eine Vergrämungsanlage angebracht wurde. Bis die Sozialdemokraten des Stadtteils aktiv werden konnten, waren allerdings diverse bürokratische Hürden zunehmen.
Was sich hinter dem sperrigen Begriff Vergrämungsanlage verbirgt, sind schlicht Metallgitter und -spitzen. Erstere riegeln die Vorsprünge der Brückenpodeste ab, letztere sollen Anflüge der Lampen sinnlos machen.
Langer bürokratischer Weg
Klingt alles ganz einfach, doch das war es nicht, berichtet Guido Reil. Der Ortsvereinsvorsitzende hatte eigentlich den üblichen kommunalpolitischen Weg über die Bezirksvertretung gehen wollen, um den Taubenkot von dem viel begangenen Bürgersteig fernzuhalten. Der ist zwar städtisch, die Brücke jedoch, wo sich die Vögel niederließen, gehört der Bahn (DB). Als der Briefwechsel zwischen Bezirksvertretung, Entsorgungsbetrieben und Bahn kein Ende nehmen wollte, hatte Guido Reil genug. Er wandte sich direkt an die Bahn und hörte: „Machen Sie es doch selber.“ Inzwischen weiß er: „Ich bin nicht die erste Privatperson, mit der die Bahn einen Gestattungsvertrag für eine Taubenvergrämungsanlage abschloss.“
SPD-Ortsverein wurde aktiv
Nach etwa einem Jahr Hin und Her konnten die Karnaper Genossen die konkreten Vorbereitungen beginnen. Das Metallgeflecht kostete nur ca. 100 Euro. Teurer sind die Metallpickel auf Lampen (400 Euro) und die Hubsteiger-Miete (nochmal 400 Euro). Den größten Batzen aber verschlang die Reinigung der bisher von den Tauben besetzten Flächen. Von einem erheblichen Hygieneaufwand mit Schutzanzügen berichtet Reil. Vor allem die im Vogelkot enthaltenen Bakterien bilden eine Gesundheitsgefährdung. Diese vorbereitende Maßnahme war nur mit Hilfe eines Sponsors möglich. Die übrige Finanzierung leistete der SPD-Ortsverein.
Rechtlich - und auch versicherungstechnisch über einen von ihm abgeschlossenen und bezahlten Vertrag - ist Guido Reil Besitzer der Anlage und will als solcher immer mal ein Auge darauf haben. In Essen ist es die erste auf Bahn-Grund in Privatbesitz.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.