Lieber Herr Kufen & liebe Politiker – Wetten, dass… bald ein paar Bürger ausflippen?
Wetten, dass kein Bürger auf einem Teil der Gladbecker Straße weiß, dass sein Haus schon bald nicht mehr stehen soll? Ich habe da so einen Plan gefunden…
Warum sich immer mehr Bürger von Politikern gelinde gesagt „verarscht“ fühlen, kann man in diesen Tagen in Altenessen sehen. Während sich Bürger aus Altenessen-Süd für einen verbesserten Wohn- und Lebenswert in ihrer Heimat einsetzen, wird hinter ihrem Rücken der „Rückbau“ ihrer Häuser favorisiert. Unter anderem betroffen sind auch Häuser, die schon einmal von einer Teilenteignung betroffen waren und ihre Vorgärten dem Verkehr opfern mussten.
Das Ergebnis eines Planungsbüros ergab, dass man ein Konzept mit dem Namen „Durch die Mitte“ in den Fokus rückt und längst ist es beschlossene Sache: Die Verwaltung möge auf der Basis dieses Berichtes Schritte zur Realisierung zeitnah vorstellen.
Viele betroffene Bürger wissen von dem gewünschten Abriss ihrer Häuser nichts! Ob sie womöglich sogar gerne hier wohnen und arbeiten, hat auch niemand gefragt.
2017, wenn Essen sich als „Grüne Hauptstadt Europas“ feiert, werden die Häuser sicherlich noch stehen. Und die Stadt wird sich erklären müssen, wenn Fragen aufkommen wie „Was habt Ihr beim Thema Feinstaub und Stickstoffdioxid erreicht?“, „Was sind die Erfolge Eures integrierten Energie- und Klimakonzepts?“, „Was habt Ihr für die Gesundheit der Bürger an belasteten Straßen getan?“…
Häuser abreißen, ein paar Autostellplätze mehr, dazu ein paar Bäumchen und hübsche Begriffe wie „Wohnen am Park“ klingt für mich nach einer weiteren Episode der „unendlichen Geschichte“ der Planungen in diesem Bereich. Von einem „Rahmenplan Gladbecker Straße“ hätte ich mir mehr versprochen, vor allem zeitnahe Verbesserungen. Dass das bei Vielen nicht im Fokus steht, kann man hier deutlich sehen:
Klick...
Und nun bin ich gespannt, wie die betroffenen Bürger auf die Pläne reagieren. Ich sag mal so: „Wer den Bürger nicht früh mit einplant, ruft den Bürger auf den Plan.“
Da hilft auch kein nachgeschobenes Weichspülgerede wie "Aber es ist doch noch nichts entschieden..." oder "Wir wollen nun zeitnah Gespräche mit dem Bürger führen".
Ich gehe jetzt erstmal durch mein schönes Feinstaub-Revier, Frust abbauen. Ich will ja nicht ausflippen.
Aktualisierungen & Anmerkungen:
- Die Planungen zeigen auch auf, dass hier mehrere 1000 qm bestehende Grünfläche (wenigstens zum Teil) bebaut werden sollen. Anders gesprochen: Feinstaub und Stickstoffdioxid bleiben, bestehende Grünflächen und alte Bäume weichen, lediglich der öffentlich sichtbare Raum wird optisch aufgehübscht, indem man Häuser weiter vom Verkehr distanziert.
- Dass im vorliegenden Plan rund um den Park jahrzehntealte Schrebergärten als "gestreiftes Feld" dargestellt werden, lässt Vermutungen zu, dass auch hier Veränderungen angestrebt werden.
- Pläne zur Verlagerung einiger Häuser nach hinten gab es schon vor zig Jahrzehnten. Die Umsetzung hat nie geklappt.
- Wenn man vorab die Eigentümer gefragt hätte, ob sie verkaufen würden und diese das verneint hätten, hätte man sich womöglich immense Planungskosten gespart.
Autor:Susanne Demmer aus Essen-Nord |
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