16. März: Bergarbeiterdemonstration im Essener Norden
Kumpel präsentieren der Ruhrkohle AG ihre Rechnung
Die kämpferische Bergarbeiterbewegung „Kumpel für AUF“ hat die Initiative zu einer Demonstration gegen die verantwortungslose Politik der Ruhrkohle AG (RAG) nach der Stilllegung der letzten Steinkohlezechen ergriffen. Unter dem Motto: „Wir akzeptieren die Zechenschließung der RAG nicht - das letzte Wort ist noch nicht gesprochen!“ werden Kumpel vom Niederrhein, vom Ruhrgebiet bis nach Bergkamen der RAG die Rechnung der Bergleute präsentieren.
Die Demonstration findet am Samstag, den 16. März statt. Um 11:00 Uhr gibt es eine kurze Auftaktkundgebung vor dem Haupteingang zur Zeche Zollverein (Schacht XII), Gelsenkirchener Straße 181, anschließend Demonstration Richtung Katernberg, um 12:30 Uhr beginnt die Abschlusskundgebung auf dem Katernberger Markt.
Aktuell hat sich herausgestellt, dass das RAG-Versprechen, wonach niemand ins Bergfreie fällt, eine Luftnummer ist. 1400 ehemalige Kumpel sind akut von Arbeitslosigkeit bedroht. Das betrifft zum einen die sogenannten Nicht-Anpassungsberechtigten, also Kumpel, die zu jung sind, um in die bergbautypische Frührente geschickt zu werden. Mit der Drohung, entweder eine Abfindung anzunehmen oder arbeitslos zu werden, sollen sie zur Aufgabe ihrer Arbeitsplätze genötigt werden. Das betrifft zum anderen die ehemaligen Auszubildenden, die in Leiharbeit abgeschoben wurden und die Kumpel von Fremdfirmen.
124.000 Bergbaurentnern wurde per Tarifvertrag das Deputat gestrichen und mit einer Einmalzahlung abgegolten. Hunderte haben dagegen geklagt. Vor Gericht wurde aufgedeckt, dass die Eimalzahlung bewusst viel zu niedrig berechnet war. Deswegen hat die RAG jetzt was draufgelegt – aber nur für die, die geklagt haben.
Kumpel für AUF fordert deshalb gleichwertige Ersatzarbeitsplätze, den Erhalt von Bergmannsrechten wie das Deputat und preiswerten
Wohnraum.
Völlig inakzeptabel ist auch, wie sich die RAG zu Lasten von Mensch und Umwelt vor der Verantwortung für ihre Hinterlassenschaften drücken will. Anfang April soll die Flutung der Zeche Auguste Victoria in Marl begonnen werden – das birgt aufgrund des Giftmülls unter Tage langfristig die Gefahr einer Vergiftung des Trinkwassers.
Angesprochen sind deshalb nicht nur Bergleute und ihre Familien, sondern alle, die mit dieser Politik nach der Devise „Nach uns die Sintflut!“ nicht einverstanden sind. Das betrifft letztlich besonders die Zukunft der Jugend, die am Tag zuvor mit weltweit koordinierten Schulstreiks für die Rettung des Weltklimas demonstriert und auch auf der Demonstration am 16. März stark vertreten sein wird.
Den kompletten Aufruf von Kumpel für AUF findet man hier:
http://www.minersconference.org/index.php/138-allgemein_fr/953-deutschland-kommt-zur-demo-f%C3%BCr-die-zukunft-der-jugend-in-essen.html
Autor:Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord |
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