Kommentar: Viele, viele bunte Sozis - Kasalla & großes Trara um (abgesagte) Demo im Essener Norden

Der Essener Norden wird laut. Das gefällt nicht jedem.
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Wer Flüchtlinge in Essen MAßVOLL verteilen will, muss auf die Orte schauen, wo das MAß vielleicht längst VOLL erscheint.

Als Sozialdemokraten aus dem Essener Norden erfahren, dass in Kürze in ihren Stadtteilen die Migrationsquote auf ein Höchstmaß hochschnellen wird, erheben sie ihre Stimme. Sie verschaffen sich Gehör und rufen zur friedlichen Demonstration auf. Die Reaktion in den Medien überschlägt sich und ist alles andere als nur friedlich.
Sozis werden als Nazis beschimpft, Jusos rufen zum Boykott auf und werfen mit reißerischem Vokabular um sich, Hannelore Kraft und die SPD-Essen twittern und facebooken hektisch distanzierende Worte, andere fühlen sich der SPD wieder nahe.
Anders gesagt: Die einen sehen endlich „Butter bei die Fische“, die andere blasen zur Jagd aufs große Zerfleischen. Und als großer Aufreger landet der Essener Norden in Nullkommanix neben dem Dschungelcamp bei Spiegel-Online.

Hier fühlt sich jemand geschafft...

Nahezu 40 Prozent Migrantenanteil in einem Stadtteil ist sicherlich Grund genug, um dort mal genauer hinzuschauen. Dorthin, wo seit Jahrzehnten integriert wird, wo aber auch fehlgeschlagene Integration den Alltag der Menschen prägt. Das kennt man im Essener Süden weniger. Böse Zungen unken längst, dass der „Nordvogelheimer“ für den „Südbredeneyer“ (und andersrum) zu einer unbekannten „Parallelgesellschaft“ gehört.

Man hört es nicht gerne in Essen, aber es ist sichtbar und spürbar: Das Nord-Süd-Gefälle. In puncto Migration schultern die Nordstadtteile seit Urzeiten einen riesigen Anteil. Dass da „Gelenkschmerzen“ entstehen bleibt nicht aus und man muss breit diskutieren, wie eine gerechte Verteilung auf allen „Stadtschultern“ aussehen soll. Auch, wenn die Zeit drängt, der Hilferuf aus dem Norden muss ernst genommen werden.

Mehr Helmut wagen...

Eine bunte Stadtgesellschaft muss ertragen, wenn einer ruft „Mir wird’s zu bunt“. Wenn in den eigenen Reihen der Sozialdemokraten jetzt einige reflexhaft schwarz sehen und verbal drauf kloppend Boykottaufrufe starten, während andere rot sehen und eigene Genossen in die Faschoecke stellen, dann möchte man laut nach dem besonnenen Helmut Schmidt rufen: „Schmiddi, zeig uns den goldenen Mittelweg. Damit Schwarz-Rot-Gold nicht auseinanderbricht und man in der Lage ist, auch Blau, Grün, Beige. etc. nicht aus den Augen zu verlieren.“

Es ist Zeit für mehr „Seit‘ an Seit‘“!

Der Essener Norden wird laut. Das gefällt nicht jedem.
Mehr "Hand in Hand" wäre schön in diesen Tagen.
Autor:

Susanne Demmer aus Essen-Nord

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