Keine Stellungnahme: Bischof Overbeck fordert Vertreter des Islam auf, sich klar zu äußern
Der Irak ist in allen Nachrichten, und Appelle, um die Situation dort zu entschärfen, sind in aller Munde. Oder? Dem widerspricht Essens Bischof Overbeck, der einen Gast aus dem Irak begrüßte. Overbeck vermisst klare Stellungnamen seitens islamischer Würdenträger in Deutschland.
Der chaldäische Erzbischof von Mossul, Amel Shimon Nona, traf in der letzten Woche mit dem Essener Bischof Dr. Franz-Josef Overbeck zusammen. Mossul gehört zu den am meisten umkämpften Städten im Nord-Irak.
Angst vor Rückkehr in die Dörfer des Irak
Angesichts der Verfolgung durch die islamistischen IS-Milizen hat Overbeck den von Mord und Vertreibung bedrohten Menschen im Nord-Irak der Solidarität der Katholiken im Ruhrgebiet versichert. Gleichzeitig hat er jedoch auch Vertreter des Islam in Deutschland dazu aufgefordert, sich mit den bedrängten Menschen im Nord-Irak zu solidarisieren.
Er sei „verständnislos“ darüber, dass „die islamischen Religionsführer sich nicht zu Ihrer schweren Lage äußern“, sagte Overbeck zu Bischof Nona und betonte: „Ich halte es für notwendig, dass es auch dort eine Solidarität gibt, die Sie unterstützt.“
Schon der Vikar
Zuvor hatte auch der Bischofsvikar für die Caritas im Bistum Essen, Dr. Hans-Werner Thönnes öffentlich gefragt, „warum bislang keine islamische Autorität in Deutschland diese Verbrechen klar verurteilt und gesagt hat, dass Mord und Terror nicht mit dem Koran, mit dem Glauben vereinbar sind“.
Nona berichtete von rund 100.000 christlichen Menschen, die nach den Angriffen der IS-Milizen unter erbärmlichen Bedingungen in halbwegs sichere Regionen im Nord-Irak geflohen seien. Viele wollten deshalb auch nicht zurück, obwohl ihre Dörfer teils wieder befreit wurden: „Die Angst ist zu groß vor weiteren islamistischen Terrorangriffen.“
Autor:Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord |
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