Bundestagskandidaten bei der Montagsdemo
Kandidatinnen von Grünen und Internationalistischer Liste/MLPD standen Rede und Antwort
Die Montagsdemo am 6. September hatte Direktkandidaten aller demokratischen Parteien zur Befragung auf die Porschekanzel geladen. Schriftliche Absagen, meist verbunden mit Wünschen für eine erfolgreiche Veranstaltung kamen von den Kandidaten Martin Hollinger (FDP), Gereon Wolters (SPD), Dirk Heidenblut (SPD). Das Büro von Matthias Hauer (CDU) meldete sich telefonisch und dankte herzlich und mit liebem Gruß für die Einladung. Herr Hauer hatte Präsenzpflicht im Bundestag (ebenso wie Dirk Heidenblut) und konnte deshalb nicht kommen.
Die Absage von Gereon Wolters lautete: „Leider bin ich nun am heutigen Abend schon verplant, bekenne aber auch, dass mir das „Format“, als Teil einer Demonstration in der Fußgängerzone Rede und Antwort zu stehen, nicht optimal erscheint. Gerne bin ich bereit, dies etwa in einer Podiumsdiskussion nachzuholen. Für Ihre nette Einladung danke ich aber sehr! Gutes Gelingen mit den mitbewerbenden Herren und Damen, die zahlreich erscheinen mögen.“
Die einzigen, die nicht einmal eine Absage für nötig hielten, waren ausgerechnet die Kandidaten und Kandidatinnen von Die Linke und DKP. War auch ihnen das „Format“ einer Diskussion in der Fußgängerzone nicht geheuer? Oder diskutieren sie lieber von oben herunter auf Podiumsdiskussionen?
So kamen nur die Direktkandidatinnen der Grünen, Christine Müller-Hechfellner und der Internationalistischen Liste/MLPD, Gabi Fechtner. Beide kandidieren im Nordost-Wahlkreis 119.
Die Fragen aus den Reihen der Montagsdemonstrant/innen reichten von der Haltung zur NATO bis zum Thema Rente. Es war eine sachliche und kontroverse Diskussion auf Augenhöhe, in der sich beide Kandidatinnen auch mit Kritik auseinandersetzen mussten.
Zwei Anekdoten am Rande:
Während der Diskussion stand plötzlich ein Lieferando-Fahrer mit seinem großen Transportbehälter auf dem Rücken neben mir und hörte aufmerksam zu. Ich fragte ihn, ob er gerade nichts auszuliefern hat und er antwortete: „Doch, doch – aber das hier ist gerade wichtiger“.
Kurz darauf blieb ein alter Bekannter stehen, den ich lange nicht mehr gesehen hatte. Wir sprachen natürlich über die Wahl und dass es eine richtige Stimmung unter den Leuten gibt, diesmal was anderes, als die im Bundestag vertretenen Parteien zu wählen. Worauf er freimütig bekannte: „Also ich wähle MLPD, das ist für mich alternativlos, wenn man links wählen will.“ Dem habe ich nichts hinzuzufügen.
Autor:Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord |
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