Ist Karnaps künftiger Waldpark eine Deponie? Davon hängt ab, wer ihn genehmigt
Ein Waldpark als Deckel. So lautet der Plan für eine effektive Abdichtung des teerverseuchten Schlammfeldes in Karnap - zumindest von oben. Der notwendige Boden soll anfallen, wenn für die Marina am Kanal ausgebaggert wird. Allein die Abdeckelung ist so umfangreich, dass eine Extra-Genehmigung erforderlich ist. Nur welche, ob Baugenehmigung oder Deponie, darüber sind sich die Verantwortlichen noch nicht einig.
Deckel für teerverseuchtes Schlammfeld
Wer darf, kann, soll die Genehmigung erteilen? „Genau darüber wird demnächst ein Gespräch geführt“, heißt es auf Nachfrage aus dem Amt für Stadtplanung und Bauordnung. Alle Beteiligten wollen klären, ob es sich bei dem Waldpark um eine Deponie im Sinne des Gesetzes handelt. Schließlich wird die Erde auf Dauer dort gelagert. Im Deponiefall ist die Düsseldorfer Bezirksregierung die Genehmigungsinstanz. Lässt sich das Projekt nicht als Deponie definieren, reicht eine normale Baugenehmigung, dafür wäre das Essener Bauordnungamt zuständig.
„Deponie bedeutet ja nicht automatisch giftig“, beruhigt Amtsleiter Ronald Graf. Im Bereich Ruhrglas-/Boyer Straße/ Boshammerweg geht es darum, Schadstoffe abzudeckeln, nicht etwa neue aufzutragen.
Erdaushub der Marina am Kanal
Die Menge des Erdaushubs könnte, das befürchtet Karnaps EBB-Bezirksvertreter Michael Schwamborn, zu einer Halde führen, deren Höhe das Ortsbild negativ verändert und nahe an Wohnbebauung heranrückt. Graf betont dagegen, es gehe nicht darum, die Erde einfach abzukippen, sondern „sie zum Landschaftsbauwerk zu modellieren“. Rücksicht auf die Nachbarschaft werde genommen. Auch um dieses Thema gehe es bei dem Gespräch.
Noch allerdings liegt keine konkrete Bauvoranfrage vor, ist doch auch die Marina immer noch gewissermaßen auf dem Trockendock.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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