Integrations-Workshop traf sich zum bereits sechsten Mal
Wachsendes Netzwerk für die „Ehrenamt-Beglückten“
Vier Projekte werden in den nächsten Wochen initiiert. Weitere Fragen zum „Bürgerschaftlichen Engagement“ ergänzten das Treffen.
Das mittlerweile weit mehr als 200 Akteure umfassende Essener Netzwerk der Integrations-Workshops hat sich erneut getroffen. Die Bundestagsabgeordnete Jutta Eckenbach (CDU) und die Ehrenamt Agentur Essen e. V. informierten vorab in einem Pressegespräch über vier unterschiedliche Projekte, die in den nächsten Wochen und Monaten in Kooperation mit entsprechenden Partnern initiiert werden:
1. Ausbildung im Tandem:
Ein Arbeitsplatz hilft nicht nur Flüchtlingen bei der Integration, sondern auch langzeitarbeitslosen Menschen in Essen. In diesem Projekt sollen beide gemeinsam durch eine Ausbildung eine gute Grundlage für ihren weiteren beruflichen Weg erhalten und sich dabei gegenseitig unterstützen.
2. Wertevermittlung:
Wer in unserem Land leben möchte, muss unsere Werte, unsere Art zu leben und unsere Kultur achten. Dafür müssen wir unsere Werte frühzeitig vermitteln. Gemeinsam mit ehrenamtlichen und pensionierten Essener Richterinnen und Richtern wird das erfolgen.
3. Essener Modell für schwer erreichbare junge Leute:
Jungen, schwer erreichbaren Essenern wird die Betreuung der sozialen, schulischen und beruflichen Integration von einem Ort aus ermöglicht. An diesem Anlaufpunkt haben sie einen ständigen Ansprechpartner bei Problemen. Die Einrichtung wird mit Öffnungszeiten von 24 Stunden an sieben Tagen erreichbar sein.
4. Begegnungsstätte in Altenessen:
In Altenessen ist eine für alle Kulturen und Religionen offene Begegnungsstätte geplant, denn wer sich kennt und miteinander spricht, wird integriert.
„Bei drei der vier oben genannten Projekte geht es nicht allein nur um Flüchtlinge, sondern sie kümmern sich auch um andere Essener und Essenerinnen. Mir ist es wichtig, dass wir diese Menschen nicht vergessen.“ so Jutta Eckenbach, Bundestagsabgeordnete für den Essener Norden und Osten. Bei dem Treffen ging es dann später um weitere Fragen rund um die Themen Ehrenamt und Integration. Insbesondere der Einstieg in die Diskussion über vier Impulsreferate bot viele neue und interessante Fakten.
So stellte Dr. Anna Katharina Jacob ihre Tätigkeiten bei INTEZ e. V. vor, einem Verein der sich um die Integration hochqualifizierter Einwanderer und Einwanderinnen kümmert. Ein Problem, mit dem die zugewanderten global Talents zu kämpfen haben, sei die Sprache, erklärte Jacobs. Sprachprobleme minderten die Fachkompetenz. INTEZ kümmere sich um die Nachqualifizierung an den Universitäten, sorge für finanzielle Unterstützung bei Studiumsaufnahme und sorge für berufliche Integration. Mittlerweile gebe es sogar Stipendienförderung, sodass INTEZ zurzeit fünf Stipendiaten dabei habe.
Auch die engagierte Essener Ärztin und Trägerin des Bundesverdienstkreuzes am Bande Dr. Anneliese Rauhut informierte über ihre langjährigen ehrenamtlichen Tätigkeiten unter anderem in Duisburg Marxloh. Aus ihren Erfahrungen stellte sie klar: „Das Ehrenamt muss sich dann zurücknehmen, wenn staatliche Strukturen greifen.“
Die freiberufliche Autorin und Moderatorin Tuba Tunçak, die schon viele Projekte u. a. beim WDR umgesetzt hat, berichtete über ihr Engagement beim Zukunft Bildungswerk, wo sich ehrenamtliche Mitarbeiter um Kinder aus sozial benachteiligten Familien kümmerten. Die Schwerpunkte lägen bei der frühkindlichen Erziehung sowie bei der Unterstützung und Einbindung der Eltern. Zuletzt sei das interkulturelle Schulprojekt „Understand me“ für Flüchtlingskinder in Essen Karnap von ihr umgesetzt worden.
Später berichteten noch Melanie Gallinat und Sandra Dausend von der Koordinierungsstelle Ehrenamt in der Flüchtlingshilfe noch über ihre Erfahrungen aus der Praxis.
Autor:Jutta Eckenbach aus Essen-Nord |
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