Hundesportverein DVG MV Essen-West sichern
Thyssen-Krupp sollte Flächen für Unterkünfte bereitstellen
Die Fraktion DIE LINKE in der Bezirksvertretung Essen- West hält die Entscheidung des Rates, die Fläche des DVG MV Essen-West e.V. für eine Flüchtlingsunterkunft zu nutzen, nach wie vor für falsch. Obwohl sich auch die Bezirksvertretung III einstimmig dagegen ausgesprochen hatte, hat der Rat auf seiner letzten Sitzung beschlossen, ausgerechnet diese Fläche des Vereins zur Errichtung einer Unterkunft für 200 Flüchtlinge zu nutzen.
„Die Entscheidung bedeutet im Klartext das Aus für den Verein“, so Heike Kretschmer, Fraktionsvorsitzende der LINKEN in der BV III. „Daran werden auch die vom Rat beschlossene Übernahme des Rückbaus des Vereinsheims durch die Stadt und die Unterstützung bei der Suche nach einem neuen Vereinsgelände nichts ändern. Wäre es so einfach, ein Ersatzgelände zu finden, hätte man das ja auch für eine Flüchtlingsunterkunft nehmen können. Wir finden die Entscheidung vor allem deshalb problematisch, weil sie bereits im Ansatz das Mit- und Nebeneinander von Bürgerinnen, Bürgern und Neuankömmlingen stört. Die Große Koalition hat mit ihrer Entscheidung nur deutlich gemacht, dass sie die Auswirkungen auf das Leben im Stadtteil nicht interessieren. Die einzig sinnvolle und nachhaltige Antwort, auch mit Blick auf die Stadtfinanzen, ist und bleibt eine schnellere Unterbringung der Flüchtlinge in Wohnungen. Und hier hinkt die Verwaltung deutlich hinter den Anforderungen her.“
Wolfgang Freye, für die Ratsfraktion DIE LINKE Mitglied des Ausschusses für Stadtplanung ergänzt: „Auch die Ratsfraktion DIE LINKE hat gegen die Nutzung der Fläche des DVG MV Essen-West gestimmt. Trotzdem wir höchstens 200 Flüchtlinge in einer Unterkunft unterbringen wollen, sind wir in unserem Antrag auf knapp 5.000 Plätze für Flüchtlinge gekommen, wie die Große Koalition. Alternativen wären also möglich. Neben der Unterbringung in Wohnungen sollte die Stadt mehr Druck auf private Unternehmen mit großem Grundbesitz, wie Thyssen-Krupp machen. Auch sie sollten endlich ihren Beitrag zur Bewältigung der Situation leisten. Warum stellt der Konzern nicht endlich einzelne Flächen aus seinem Besitz zur Verfügung, zumal er die Flächen ohnehin vermarkten will? Gerade die freie Fläche an der Frohnhauser Straße 95 wäre weitaus besser für die Errichtung zeitweiliger Unterkünfte geeignet, als die Altendorfer Fläche, wo Gas- und Hochspannungsleitungen die Bebauung erschweren.“
Autor:Thorsten Jannoff aus Essen |
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