Hausmüll aus Essen und Bottrop wird bis 2024 in Karnap verbrannt

Karnap, das sind der Kanal, viel Grün und jede Menge Strom - mit dem großen Bereich des Müllheizkraftwerkes im Hintergrund.
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Die nächste Zukunft des Müllheizkraftwerks (MHKW) Essen-Karnap steht jetzt auf weitaus sichereren Beinen: Bis Ende 2024 werden die Städte Essen und Bottrop jährlich rund 200.000 Tonnen Hausmüll in der Anlage der RWE Generation entsorgen. Das gab das Unternehmen jetzt bekannt.
Wie die Entsorgungsbetriebe Essen (EBE) hinzufügen, wurden die entsprechenden Verträge am 18. März unterzeichnet. Nach zehn Jahren Laufzeit seien über Verlängerungsoptionen bis zu vier Jahre Zuschlag möglich.
Für weitere Teilmengen (Sperrmüll, Siedlungsabfälle von den Essener Recyclinghöfen und Restmüll aus Kleingewerbebetrieben) wurden Verträge bis 2018 geschlossen, ebenfalls mit Verlängerungsklausel.

Teilnahme an weiteren Ausschreibungen

Beide Städte hatten ihre Hausmüllentsorgung europaweit ausgeschrieben. „Wir konnten uns mit unserem Angebot gegen harte Konkurrenz aus dem In- und Ausland durchsetzen“, sagt Roger Miesen, Vorstandsmitglied der RWE Generation.
Basis für den Zuschlag sei, dass die Anlage zu den größten, modernsten und – durch die Fernwärmeauskopplung – effizientesten Müllverbrennungsanlagen in Deutschland gehört. Weitere Vorteile seien die zentrale Lage im Ruhrgebiet sowie die guten Verkehrsanbindungen. Mit diesem Gesamtpaket beteilige sich RWE Generation an weiteren Ausschreibungen.

„Mit den Mengen aus Essen und Bottrop ist unser Kraftwerk in der Grundlast gesichert“, erklärt Roger Miesen. „Das sind gute Perspektiven für den Standort." Für die Instandhaltung der Anlage investiere man einen zweistelligen Millionenbetrag pro Jahr. Rund die Hälfte davon gehe an Unternehmen aus dem Umfeld.

Die Entsorgungsbetriebe freuen sich über kurze Wege, die keinen zusätzlichen Umschlag des Restmülls über Zwischenlager erfordern. Das sei auch eine ökologische Lösung.
Über die Preisgestaltung sei Stillschweigen vereinbart worden. Die Verbrennungspreise bestimmen die Gesamtkalkulation der Essener Müllgebühren nur anteilig. Genaueres zu den zu erwartenden Gebührenerhöhungen könne man aber erst nach der Gebührenkalkulation der Stadt Essen ab 1. Januar 2015 sagen. Die Abfallgebühren in Essen lägen im Städtevergleich derzeit im unteren Bereich.

"Gute Perspektiven für den Standort"

Das MHKW Essen-Karnap habe als Kraftwerksstandort eine über 60-jährige Tradition. Die heutige Karnaper Anlage sei nach ihrer Inbetriebnahme 1987 mehrfach aufwendig modernisiert worden. Pro Jahr würden rund 650.000 Tonnen Hausmüll und hausmüllähnliche Gewerbeabfälle verarbeitet.
Im Rahmen des thermischen Verwertungsprozesses würden hieraus 230.000 Megawattstunden Strom und 730.000 Megawattstunden Fernwärme gewonnen. Damit lasse sich jeweils der Bedarf von rund 70.000 Haushalten decken.

Derzeit arbeiten in der Anlage 125 Mitarbeiter, erklärt RWE Generation. In der Ausbildungswerkstatt würden 40 junge Menschen in Metall- oder Elektroberufen ausgebildet.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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