Hält länger als eine Ausstellung - Ehrung für Karl Bamler auch im Essener Straßenbild erhalten!
Die Grünen im Essener Norden freuen sich über die Ausstellung zu Leben und Werk des ersten Leiters der Essener Wetterwarte und Luftfahrt- und Ballonfahrerpioniers Karl Bernhard Bamler. Die Ausstellung der Bürgerschaft Rellinghausen-Stadtwald im historischen Blücherturm bestätigt uns Grüne in der Überzeugung, dass die nach Karl Bamler benannte Straße in Altenessen-Süd ihren Namen auch in Zukunft behalten sollte.
Obwohl nach aktueller Kenntnis keine problematischen Verstrickungen im Lebenslauf des Wissenschaftspioniers Karl Bamler vorliegen und obwohl die kostenträchtige Umfirmierung einer ganzen U-Bahnstation nötig würde, gibt es ja weiterhin Bestrebungen, den bereits kilometerlangen Bertold-Beitz-Boulevard auf Kosten des Namens Bamler zu verlängern.
Hauptausschuß für Karl Bamler
Anscheinend als weitere Ehrung für den Essener Ehrenbürger Bertold Beitz gedacht, sollte bereits im September 2011 auf Empfehlung von Oberbürgermeister Paß in den Bezirksvertretungen I und V entschieden werden, die Bamlerstraße zwischen Bottroper- und Gladbecker Straße in Bertold Beitz Boulevard umzubenennen.
Die Reaktionen waren aber unterschiedlich. Während die BV 1 mit den Grünen Stimmen mehrheitlich gegen eine Umbenennung stimmte, waren in der BV 5 leider nur die Grünen und die Bürgerliste Nord für die Beihaltung des seit 1927 existierenden Namens Bamlerstraße. Da diese Straße auf der Grenze zwischen den Stadtbezirken I und V aber auch eine überbezirkliche Verkehrsbedeutung besitzt, hatte im Oktober 2011 letztlich der Hauptausschuss der Stadt Essen über die Namens-zukunft zu entscheiden.
Mehrheitlich nur gegen die Stimmen von SPD und der Linken wurde dort für die Beibehaltung des bisherigen Namens votiert. Allen berechtigten weiteren Ehrungsmöglichkeiten vor dem 100. Geburtstag von Bertold Beitz im September 2013 zum trotz, sollte das auch im neuen Jahr so bleiben.
Namensstreit in Rüttenscheid
Um- oder Rückbenennungen von Straßen erfordern schon besondere Gründe, wie sie z.B. im Rüttenscheider Konfliktfall der „Von-Einem“ und „Von-Seeckt“ Straße zutreffen. Wer wie die beiden Generäle so eindeutig an führender Stelle in Reichswehr und Wehrmacht bis zu seinem Lebensende in den dreißiger Jahren gegen die Demokratie und für ein wieder Kriegs fähiges Deutsches Reich gearbeitet hat, muss nach über 75 Jahren endlich aus unseren Straßenkatalogen ( natürlich nicht aus den Geschichtsbüchern) verschwinden. Die dort bis 1937 namensgebenden Irmgard und Ortrud passen mit Sicherheit besser in ein heute eher friedliches Stadtviertel. Den Ballonfahrer Karl Bernhard Bamler können wir in Altenessen aber besten Gewissens weiter gut sichtbar auf den Straßenschildern belassen.
Walter Wandtke
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
1 Kommentar
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.