Grüner Nord-Stammtisch lädt ein
Schwerpunkthema: Brauchen wir weitere muslimische Grabfelder auf städtischen Friedhöfen?
Aktualisierte Friedhofsplanungen für unsere Stadt sind auf den ersten Blick kein Thema für Debatten kurz vor der heißen Karnevalsphase. Wenn wir dann aber zur Fastenzeit brauchbare Ergebnisse haben, passt es wieder. Eigentlich leiden insbesondere die städtischen Essener Friedhöfe darunter, wegen veränderter Grabtraditionen und Sparzwängen von Hinterbliebenen für erheblich einfachere Gräber oder Feuerbestattungen geringere Einkünfte zu erzielen. Gräbertourismus an billigere Bestattungsorte sorgt zusätzlich dafür, dass bisher als Friedhofserweiterungsflächen vorgesehene Grundstücke bereits für andere Nutzungen verplant werden.
Kein Monopol mehr für den Halllo-Friedhof in Schonnebeck
Die vielen Muslime insbesondere in den Stadtteilen zwischen Schonnebeck, Altenessen oder Dellwig sorgen dabei für einen gegenläufigen Trend. Wer jahrzehntelang hier gearbeitet hat, dessen Kinder und Enkel hier leben, der will im Gegensatz zu früher auch in dieser Stadt beerdigt werden. In islamischer Tradition braucht er oder sie dafür speziell angelegte Grabfelder, die durchaus auch im Ruhrgebiet nicht jede Stadt vorhält. Feuerbestattungen oder anonymisierte Grabfelder sind nach muslimischer Lehre zwar nicht unbedingt verboten, werden aber doch eher gemieden.
Mit dem muslimischen Grabfeld auf dem städtischen Friedhof "Am Hallo" in Schonnebeck bietet die Stadt Essen schon lange diese Bestattungsmöglichkeit an. Dort sind die Kapazitäten auch eines zweiten muslimischen Grabfeldes jedoch bald erschöpft, weshalb sich die Frage nach einen neuen Standort z.B. in einem anderen Stadtteil wie dem Friedhof Altenessen-Nord stellt. Diese Entscheidungsalternativen führen uns weiteren Fragen von notwendiger Interkulturalität, Stadtteilentwicklung, ökologischer Friedhofsplanung und vermeidbaren Verkehrsproblemen.
Die grünen Kollegen, Ratsherr Ahmad Omeirat, wie Ulrich Pabst, Schonnebecker Bezirksvertreter, haben dazu in ihrer Ausschussarbeit Vorschläge entwickelt, die sie an diesem Abend zur Diskussion stellen.
Natürlich soll am Stammtisch nicht nur über Friedhofsruhe und Ordnung gesprochen werden. Gern werden auch andere wichtige Entscheidungsfragen aus dem Stadtrat und den Bezirksvertretungen V und VI erörtert.
Über fundierte, wie kritische Debatten freuen sich die grünen Stadtteilkoordinatoren für den Bezirk V, Walter Wandtke und Martin Hase für den Bezirk VI.
Einladung: 13. Februar 2019, 20:00 – 22:00, Ort: Zeche Helene, Bistro Orange – Twentmannstraße 125
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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