Gesundheitsgefährdung duch Contilia
Grüne: Gemeinsam kämpfen für zukunftsfeste Krankenhausversorgung im essener Norden

Über die Schließungsentscheidungen der katholischen Krankenhausgruppe Contilia, an der auch das Ruhrbistum Anteile besitzt, hat das eh immer problematische Nord-Süd-Gefälle in unserer Stadt noch eine zusätzliche Schlagseite bekommen. Auch mit sehr wenig Privatpatienten muss es in unserem Land und unserer Stadthälfte aber möglich sein, moderne wohnortnahe Medizinversorgung abzusichern. | Foto: Walter Wandtke
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  • Über die Schließungsentscheidungen der katholischen Krankenhausgruppe Contilia, an der auch das Ruhrbistum Anteile besitzt, hat das eh immer problematische Nord-Süd-Gefälle in unserer Stadt noch eine zusätzliche Schlagseite bekommen. Auch mit sehr wenig Privatpatienten muss es in unserem Land und unserer Stadthälfte aber möglich sein, moderne wohnortnahe Medizinversorgung abzusichern.
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Um den kurzfristig drohenden Verlust der wohnortnahen Krankenhausversorgung im Norden zu verhindern, wird die breite Unterstützung durch Bürgerschaft ,viele Parteien und sicher auch der Gewerkschaften gebraucht. Solidarisch mit den Bürger*innen aus Borbeck, Vogelheim, Altenessen, Stoppenberg und vielen anderen aus den betroffenen Stadtbezirken IV , V und VI kämpfen natürlich auch Grüne für den Erhalt unserer Krankenhäuser. Die vorwarnungslose Entscheidung der katholischen Contilia-Krankenhausgruppe, die Neubaupläne einzustampfen und jetzt sogar die Krankenhäuser in Altenessen und Stoppenberg zu schliessen, treibt viele Mitbürger*innen völlig zu recht auf die Strasse.

Protest gegen willkürliche Unternehmensentscheidungen

Wir Grünen unterstützen den Protest gegen willkürliche Unternehmensentscheidungen im Gesundheitswesen, die mit der sozialen Infrastruktur vieler Stadtteile Schindluder treiben.
Wir wollen verhindern, dass jetzt ein (sich christlich) nennendes Unternehmen mit der Gesundheit der Menschen Lotterie spielt, nur um damit eine möglicherweise drohende Insolvenz vielleicht verzögern zu können.
Stadt, Land und das Ruhrbistum stehen aber weiterhin in der Verantwortung, dass nicht einzelne unternehmerische Fehlentscheidungen die gesamte Aufbruchstimmung im Essener Norden gefährden. Mit gestoppten Investitionen im Gesundheitssystem kann ein gefährlicher Abwärtstrend für unsere Stadtteile erzeugt werden, der auch ganz andere Lebensbereiche in Mitleidenschaft zieht.
Es darf nicht passieren, dass vielleicht noch mögliche Investitionen am Standort Borbeck hauptsächlich dazu dienen, doch nur größere Teile der aussichtsreichen Landeszuschüsse von über 90 Millionen € abzugreifen, ohne dass substantielle Verbesserungen im Borbecker Phillippusstift merkbar werden.

Kein Ausspielen der 3 Krankenhausstandorte zulassen!

Grüne wollen insbesondere kein Ausspielen etwa der Standorte Borbeck oder Altenessen zulassen. Auch für Vincenz in Stoppenberg muss es eine geordnete Zukunft geben und kein bloßes Abwicklunsgkonzept. Wir brauchen im Norden dringend Investitionem im GesundheitsbereichBeide brauchen dringend Investitionen im Gesundheitsbereich, deshalb müssen wir erreichen, überhaupt im Norden eine moderne umfassende Gesundheitsversorgung zu sichern und weiter zu entwickeln. Was bisher von der Contilia-Gruppe als Zukunftsplan zu erfahren ist, läßt aber weder in Borbeck noch Altenessen auf eine sichere Gesundheitsvorsorge hoffen.
Wie auch bei den Reden auf dem Marktplatz Altenessen deutlich wurde, gibt es unseren Stadtteilen viel zu wenig Privatpatienten, was vielen Anbietern im Wirtschaftsbreich Medizin und Gesundheit Investitionen und Ansiedlungen im essener Norden unattraktiv macht. Darum sind hier auch staatliche Krankenhausentwicklungsplanungen in die Pflicht zu nehmen, die mit ihren vielen öffentlichen Subventionen dem traditionellen Nord-Süd-Gefälle gegensteuern müssen. Da schließlich die Kommunalwahl bereits im September stattfindet und im Herbst 2021 bereits die Bundestagswahl terminiert ist gibt es also Druckpotentiale gegen das von Contilia vorgesehene Ausfür unsere Krankenhäuser. Der Demonstration auf dem Marktplatz Altenessen am 3. Juli für den Erhalt des Marienhospitals in Altenessen und grundsätzlich für die ortsnahe Gesundheitsversorgung im Essener Norden hat hoffentlich genügend Honoratioren der kommunalen GroKo, wie auch die Landespolitik aufgeweckt, um Rettungsmaßnahmen einzuleiten. Die Altenessener Freitagskundgebung konnte Öffentlichkeit für den Erhalt der Gesundheitsversorgung in unseren Nord-Stadtteilen schaffen.
Zur kurzfristig eingeberufenen gemeinsamen öffentlichen Sitzung von Hauptausschuß und Sozialausschuss am Montag ( 6. Juli 14.00 Uhr Ratsssaal Rathaus Essen) mit dem einzigen Tagesordnungspunkt: "Gesundheitsversorgung im Essener Norden -hier: Bericht zum aktuellen Sachstand durch die Contilia GmbH" muss allen Beteiligten klar sein, im Norden brennt die Hütte und hoffentlich auch bald, wie gelöscht werden kann.

SLB-Reklame contra Krankenhausrettung

Für die Zukunft bleibt wichtig, diesen Kampf mit großer Mehrheit der Parteien im Rat wie auch der Bürger*iinnen in der gesamten Stadt führen zu können. Tatsächlich waren bei dieser vorgeblich parteineutralen Kundgebung neben dem Ex-SPD Ratsherrn Endruschat auch die Mehrzahl der anderen Redner*innen dieses Nachmittags sehr eng mit der neuen Politgruppe SLB verbandelt. Für deren Aussichten zur Kommuanlwahl am 13. 09. war das sicherlich ein guter Freitag.
Andererseits ist es auch ein bisschen albern, alle anderen Parteien dort sichtbar ausschließen zu wollen. Wenn wir unsere Krankenhäuser im Norden retten wollen, wird das nicht hauptsächlich über Sozial-Liberale Tierschützer gelingen. Wer den nachhaltigen Erfolg der Rettungskampagne fürs Marienhospitals nicht gefährden will, kann den Kampf für die Gesundheitsversorgung in Altenessen, Borbeck und Stoppenberg nicht zum clever durchgeführten Werbefeldzug dieser Wählergemeinschaft SLB schrumpfen lassen.
Schade dass diese Kundgebung nicht vom DGB oder Verdi organisiert wurde. Mit auf dem Altenessener Markt präsent waren natürlich auch Verdi, Grüne, Linke, SPD oder DKP und andere ja durchaus sichtbar. In anderer Organisationsweise hätte der Widerstand gegen die kopflosen Schließungsentscheidungen des Contilia-Krankenhausmanagements noch stärkere Stoßkraft erhalten können. Aber nun ja - wir sind alle erst am Beginn der Widerstandsarbeit gegen diesen Infrastrukturkahlschlag, da ist vor wie nach der Kommunalwahl noch viel zu tun.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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