Geheimsache Garnbleiche
Seit Jahren liegen die Grundstücke an der Garnbleiche in Schonnebeck brach, der Verfall nagt an den Überresten des Übergangswohnheimes. Ende 2010 äußerte sich die Stadt vorsichtig-optimistisch hinsichtlich einer Vermarktung. Erste Kontakte bestünden bereits, hieß es. Auch wenn der Eindruck täuschen mag: Für Stadtplaner ist das Areal ein Filetstück. Sein Wert wird mit 2,5 Millionen Euro beziffert, die Fläche bietet Baugrund für 40 bis 50 Immobilien. Für eine Ausschreibung fehlte jedoch eine Formalie: Der alte Bebauungsplan legte für das westliche Teilstück eine Kindergartennutzung fest, es wurde eine Umwidmung in Wohnbebauung erforderlich.
Im Februar ist der neue B-Plan in Kraft getreten, die Ausschreibung aber blieb bislang aus. Gerüchten aus dem Stadtteil zufolge sei die Allbau AG am Grundstück interessiert. Das Wohnungsunternehmen ist bekanntlich eine Stadttochter - ein Fakt, der Raum für weitere Spekulationen bietet. Geht es hinter verschlossenen Türen bloß um Ausschreibungsmodalitäten? Oder stehen gar weitere Objekte zur Verhandlung?
Die Allbau AG bestätigt ein grundsätzliches Interesse am „Projekt Portendieckstraße“. „Alles andere liegt bei der Stadt“, so Pressesprecher Dieter Remy. Bauaufsicht und Stadterneuerung halten sich dagegen bedeckt, Anfragen im Planungsdezernat blieben unbeantwortet.
Zum Sachstand der Garnbleiche von vor fast genau einem Jahr - und anderen Schrottimmobilien in Schonnebeck - berichteten wir hier: http://www.lokalkompass.de/essen-nord/politik/gammeliges-aus-schonnebeck-pinselstriche-helfen-hier-nicht-weiter-d21093.html
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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