Flashmob gegen Castor-Transport
Greenpeace-Aktivisten aus Essen, Bochum, Dortmund, Duisburg, Mülheim und Oberhausen beteiligten sich am heutigen Abend an einem Flashmob, mit dem bundesweit gegen den Castor-Transport nach Lubmin demonstriert wurde.
Um 18.30 Uhr sanken Menschen überall im Land, so auch in Essen auf der Kettwiger Straße, zu Boden. Das Kernkraft-Symbol sollte deutlich machen, dass die Atomkraft große Risiken birgt und für Mensch und Natur viele ungelöste Probleme damit verbunden sind.
Am Dienstagabend startete ein Atommüll-Transport im südfranzösischen Cadarache. Am frühen Mittwochnachmittag passierte er die deutsch-französische Grenze. Die Castor-Behälter enthalten auch atomwaffenfähiges Plutonium, das ursprünglich aus dem Atomforschungszentrum Karlsruhe und dem Ende der 70er Jahre ausgemusterten deutschen Atomfrachter Otto Hahn stammt.
Greenpeace fordert, den atomaren Abfall nach dem Verursacherprinzip in Baden-Württemberg zwischen zulagern, da er vorwiegend dort produziert wurde.
Das Zwischenlager Nord in Lubmin wurde ursprünglich ausschließlich für die Lagerung von Abfällen aus dem Rückbau der ostdeutschen Atomkraftwerke Greifswald und Rheinsberg sowie dem dort angefallenen Atommüll eingerichtet. Mit dem aktuellen Castor-Transport wird erstmals hochradioaktiver Müll aus Westdeutschland nach Lubmin geliefert.
Die Frage der Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll ist weltweit ungelöst. Dennoch hat die Bundesregierung eine Verlängerung der Laufzeiten von Atomkraftwerken beschlossen. Dadurch wird sich die Atommüll-Menge in Deutschland nach Greenpeace-Berechnungen verdreifachen. Der für die Endlagerung von hochradioaktivem Atommüll von der Bundesregierung favorisierte Salzstock in Gorleben birgt zahlreiche geologische Risiken und ist damit ungeeignet.
Autor:Stefan Bluemer aus Mülheim an der Ruhr |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.