Fahrplanwechsel 2014-2015: Altenessen bleibt leider ohne Niederflurbahn

GRÜNE: Barrierefreier Umbau der Straßenbahn-Südstrecke muss mit neuem Nahverkehrsplan angegangen werden

Die Straßenbahnlinie 106 (neu 108) zwischen Altenessen und Bredeney bleibt bis nach 2020 die einzige in Essen, auf der Niederflurbahnen nicht eingesetzt werden können. Dazu erklärt Joachim Drell, Bezirksvertreter der GRÜNEN:

„Die fehlende Barrierefreiheit der neuen Straßenbahnlinie 108 zwischen Altenessen und Bredeney ist sehr unerfreulich, nicht zuletzt weil am Fahrweg mehrere Altenheime liegen. Aber auch für Menschen mit Kinderwagen stellen die hohen Einstiege in die Bahnen ein echtes Ärgernis dar. Andererseits haben wir Grüne Verständnis für die finanziellen Nöte der Essener Verkehrs-AG, die die teuren Umbauten an den Bahnsteigen nicht von heute auf morgen stemmen kann. Damit rächen sich die Sünden der Vergangenheit, als man in Essen unsinnigerweise auf unterschiedliche Bahnsysteme mit unterschiedlichen Bahnsteig- und Fahrzeughöhen gesetzt hat.

2010 wurde im Stadtrat beschlossen, dass die U-Bahn-Südstrecke nach Rüttenscheid vorerst nicht umgebaut werden soll. Die hohen Bahnsteige auf dieser Strecke zwingen zum Einsatz von Straßenbahnen mit hohem Fahrzeugboden. Mit dem neuen Straßenbahn-Netz, das 2015 eingeführt werden soll, muss es daher eine Strecke geben, die von Bredeney aus mit nicht barrierefreien Fahrzeugen befahren werden muss - das ist die nach Altenessen. Der Grund für diese Auswahl war, dass das die kürzest mögliche Strecke im Essener Netz ist. Bis auf die Haltestellen Katzenbruchstraße, Seumannstraße und Höltestraße haben auch alle Haltestellen andere barrierefreie Zugänge (U-Bahn oder Linie 107).

Wir Grüne werden uns dafür einsetzen, dass der Umbau der Südstrecke im nächsten Nahverkehrsplan zeitnah angegangen wird, damit künftig Niederflurbahnen im ganzen Stadtgebiet eingesetzt werden. Vor 2020 ist eine Lösung des Problems allerdings nicht zu erwarten.“

Joachim Drell (Grüne, Bezirksvertreter in Altenessen)