Grüne im Bezirk V
Entwicklungpotentiale links und rechts des Rhein-Herne-Kanals

Auf Erkundung im Park zwischen Rahmdörne und dem Kanaluferweg in Altenessen. Hier wartet ein schöner Park darauf, mit neuen Konzepten wachgeküsst zu werden. Nach dem Abbau der früheren Gleise für die Kohlezüge der RAG braucht es nur noch wenigee Baumaßnahmen, um die Fernwärmeleitung der STEAG leichter zu unterqueren, die jetzt noch den Park vom direkten Zugang zum südlichen Kanalweg trennt. | Foto: Michael Spitzer
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  • Auf Erkundung im Park zwischen Rahmdörne und dem Kanaluferweg in Altenessen. Hier wartet ein schöner Park darauf, mit neuen Konzepten wachgeküsst zu werden. Nach dem Abbau der früheren Gleise für die Kohlezüge der RAG braucht es nur noch wenigee Baumaßnahmen, um die Fernwärmeleitung der STEAG leichter zu unterqueren, die jetzt noch den Park vom direkten Zugang zum südlichen Kanalweg trennt.
  • Foto: Michael Spitzer
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Oft sind Karnap und Altenessen mit Themen in der Öffentlichkeiter präsent, die unterstellen, unsere Stadtteile wären auf dem absteigenden Ast und vor allem Notstandsgebiet. Natürlich sind schlechte Umweltwerte mit Lärm  und Luftverunreinigungen oder dem noch immer geplanten Weiterbau der A52 durch Altenessen als Gefahr für die Stadtteilentwicklung ernstzunehmen. Auf jeden Fall müssen damit einhergehende Krankheitauslöser und wirtschaftlich-soziale Probleme von Familien hier im Essener Norden mit allen städtischen und staatlichen Mitteln gestoppt werden.
Zwischen Altenessen und Karnap gibt es aber gleichzeitig jede Menge Entwicklungspotential, das in anderen Stadtteilen schon lange zugebaut ist. Nicht nur auf den ehemaligen Kohlelagerflächen der "Freiheit Emscher" in Vogelheim werden bereits jetzt für innovatives Gewerbe und andere umweltfreundlliche Nutzungen die baulichen Grundlagen geschaffen. Insbesondere für Investitionen entlang der "Wasserlagen" an Emscher und Rhein-Herne-Kanal wird dort der Boden bereitet.
Eine Radtour der Grünen im Bezirk V erkundete jetzt einige der hoffnungsvollen Entwicklungsflächen und Projekte im tiefsten Essener Norden.

Hoffnungsvolle "Kanalzone"

Die grüne Fraktion in der Bezirksvertretung V war mit Stephanie Kemper und Markus Spitzer-Pachel vertreten. Die anwesenden Mitglieder der grünen Stadtteilgruppe wurden dabei fachkundig mit besonders spannenden Orten vertraut gemacht, für die es häufig bereits sehr detaillierte Entwicklungpläne und oft auch investitionsbereite Unternehmen gibt.
Marina besser nicht aufgeben!
Im letzten Jahrzehnt wurden immer neue Aufschläge für das schillernde Marinaprojekt zwischen der Nordsternstrasse und dem Kanalufer gesetzt. Mit Grachtenhäusern, Bootsanlegern,  kleinen Gewerbebetrieben und Mehrfamilienhäusern endlang der Altenessener Strasse sollte es auch für wohlhabendere Kreise attraktiv werden, nach Altenessen zu ziehen. Da ähnliche Projekte am Kanalufer in Gelsenkirchen-Bismarck und mit der Oberhausener Marina bereits funktionieren, sollte es besser doch noch einen neuen Anlauf für eine Marina Altenessen geben. Mit zunehmenden sonmmerlichen Hitzerekorden werden solche kühlenden Wasserlagen künftig nicht nur am Rhein-Herne-Kanal und der bald renaturierten Emscher weitere Qualitätssprünge machen und auch Investoren finden.
Versteckter Park am Kanalufer
Die aktuell eher versteckte und weitgehend zurückgebaute sehr tiefliegende Parkfläche neben der Rahmdörne und der Westseite der Altenessener Strasse könnte zu eine Art Marina II werden. Hier kann Platz für öffentlich-gemeinschaftliche Nutzungen geschaffen werden. Mit einem Zugang zum Kanal wäre dortz.B. die Möglichkeit für Ruderwettkämpfe örtlicher Schulen und ähnliches gegeben und bisher notwendige, Zeit fressende Anreisen zum Baldeneysee wären Geschichte.
- Was mit Rudersportwettkämpfen auf dem Kanal z.B. in Höhe von Schloß Oberhausen seit Jahren schon gut gelingt.
IGA - Internationale Bauausstellung 2027
Die bereits weitgehend durchgeplante "IGA - Internationale Bauausstellung 2027" wird sich in vielen Städten tummeln und hier hauptsächlich das Gelsenkirchener Nordstern Zechengelände nutzen. Eine ihrer größeren Besucherzugänge soll allerdings auch von Karnap/Altenessen her erfolgenm. Die dafür notwendigen naturnahen Ausbauprojekte der Emscherinsel an der Zweigertbrücke dürften mit Sicherheit auch die Chancen und Wertigkeiten des auf Eis gelgten Marinaprojekts wieder steigern.
Carnaper Hof
Alte Industrieflächen, in denen knapp unter der Grasnabe noch die Gifte von Kriegs- und Nachkriegsfabrikationen lagern, sind nur teuer wieder zu vermarkten. Unter normalem Marktbedingungen werden dann Fabrikhallen erheblich billiger lieber auf bisherige Äcker und Wiesen gesetzt. Gut dass es dann städtische Wirtschaftsförderung und staatliche Zuschussmöglichkeiten gibt, die solche flächenverbrauchende, natürschädlichen Entwicklungen zumindest eindämmen. Am Carnaper Hof zwischen Boyer- und Ruhrglasstrasse  hat diese Strategie sichtbar funktioniert. In absehbarer Zeit werden dort auch die letzten Grundstücke mit neuen Gewerbe- und sogar Produkionsbetrieben gefüllt sein.   
Früher: Mathias-Stinnes Schachtanlage und Ruhrglas
Karnap hat ja Zeiten mit technischen Superlativen des Bergbaus hinter sich. Vor fast 50 Jahren war dort aber Schicht im Schacht. Bis auf eine Seilscheibe ist vom Mathias-Stinnes-Bergwerk mit seinem ehemals 73 m hohen Förderturm und der zumindest 1953 stärksten Fördermaschine der Welt trotzdem sichtbar fast nichts übrig geblieben. Auf dem früheren Zechengelände tummeln sich heutzutage mehrere Disounter und wenige kleinere Gewerbebetriebe.
Nebenan produziert allerdings die frühere "Ruhrglas" und heute als "Verallia Deutschland AG" firmierende Glashütte weiterhin Mehr- wie Einwegglasverpackungen. Ein Großteil der jetzt von Veralia nicht mehr benötigten Industriefläche wurden aber bereits vor Jahren an Logistiker und ein regionales Verteilzentrum des Discounters Penny verkauft. Auf diesem langgestreckten Industriegelände wurde für ansässigen Betriebe eine LKW taugliche Privatstrasse angelegt, die fast bis zur Alten Landstrasse am  Nordzipfel von Karnap reicht.  Bisher existiert dort nur ein Durchlaß für den Rad- und Fußverkehr.
In absehbarer Zeit belingen dort hoffentlich Verhandlungen, die jetzige Privatstrasse für den allgemeinen Verkehr freizugeben und durchgehend bis zur Alten Landstrasse befahrbar zu machen. Sowohl für die Gewerbetreibenden, die jeweilgen LKW-Fahrer*innen und auch vor allem für den Ortskern von Karnap dürfte das eine radikale Entlastung ergeben. Der Kernbereich der Karnaper Str. zwischen der Boyer- und der Arenbergstrasse muss dringend von den vielen Durchgangsfahrten befreit werden. Erst dann dürfte realistisch sein, dort die langjährig vernachlässigten Wohn- und Geschäftshäuser wieder zu sanieren und dem Fußgängerverkehr an der Karnaper Strasse mehr Raum zu geben .
Soweit eine kleine Auswahl all dessen, was im tiefsten Norden von Essen noch alles an positiver Entwicklung ins Haus steht und bei weitem keine Träumerei ist.  Selbstverständlich werden die Grünen im Norden hier nah am Ball bleiben, solche Projekte zu beschleunigen und wirklich in die Tat umsetzen.

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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