Krankenhausbeerdigung in Stoppenberg
Einladung zum Protest und Trauermarsch zur Schließung des St. Vincenz Krankenhauses
Trotz und gerade während der Corona-Pandemie geben die Menschen im Essener Norden nicht auf, um ihre Gesundheits- und Krankenhausversorgung zu kämpfen. Bisher ist ja gegen die Kahlschlagaktionen der katholischen Contilia Krankenhausbetreibergruppe weder von kommunaler Seite, noch aus der schwarz-gelben Landesregierung heraus, etwas unternommen worden.
Selbst der Versuch, zumindest mit einem Bürgerentscheid die Stadt Essen dazu zu bewegen, diesen Abbau der Krankenhausversorgung zu stoppen, wird bisher mit formaljuristischen Hürden blockiert.
Der deutsche Staat täte aber gut daran, seine Krankenhausversorgung nicht mit aller Gewalt nur auf betriebswirtschaftliche Effizienz zu trimmen, sondern so etwas wie soziale Ausgewogenheit und Gerechtigkeit auch für armere Stadtteile zu gewährleisten.
Wenn der öffentliche Widerstand gegen diesen gesundheitspolitischen Kahlschlag nicht größer wird, findet gute Gesundheitsversorgung in unserer Stadt für die nächsten Jahre nur noch südllich der A 40 statt.
Nord-Bilanz:
In 10 Jahren drei Krankenhäuser geschlossen
Zur Erinnerung:
Vor rund 10 Jahren wurde bereits das ehemals 400 Betten Krankenhaus Bethesda in Borbeck abgerissen, vor wenigen Monaten das Marienhospital in Altenessen geschlossen und zum Jahreswechsel wird der Betrieb des Vincenzkrankenhauses in Stoppenberg aufgegeben. Auch hinter der nördlichen Stadtgrenze steht das Josefskrankenhaus in Gelsenkirchen Horst nur noch für geriatrische Versorgung zur Verfügung.
Zu Beginn des neuen Jahrzehnts sichert für alle drei nordwestlichen Stadtbezirke IV; V und VI einzig das Phillipussstift in Borbeck die Krankenhausversorgung. Bevor versprochene Investitionen ein modernisiertes Phillipusstift wieder aufwerten können, müssen wir im Zeitraum von voraussichtlich mindestens sieben jahren mit einer merkbaren Verschlechterung der Gesundheitsversorgung für mehrere hunderttausend Menschen im Essener Norden leben.
Ganz nebenbei dürfte es über Jahre hinaus aber auch für Patient*innen und Geburten in den verbliebenen Krankenhäusern südlich der A 40 bedeuten, dass dort mehr Hektik und längere Wartezeiten für alle zu verkraften sind.
Einladungstext der Initiative Krankenhausentscheid :
- Versorgung sichern, Krankenhäuser retten
30.12.2020 - Protest und Trauermarsch am Vincenz-Krankenhaus
Die Gesundheitsversorgung des Essener Nordens wird zu Grabe getragen
Mit dem St. Vincenz-Krankenhaus schließt die katholische Contilia am 31. Dezember das zweite Krankenhaus innerhalb von 4 Monaten im Essener Norden. Dadurch wird unsere Gesundheits- und Notfallversorgung massiv gefährdet.
Die Initiatoren des "KrankenhausEntscheid Essen" laden anlässlich der geplanten entgültigen Schließung des St. Vincenz-Krankenhauses zu einem besinnlich-protestierenden Trauerzug durch Stoppenberg ein.
Wir wollen mit unserem Trauerzug auf die schlimmen Auswirkungen der gegenwärtigen Pandemie hinweisen, zugleich aber vor allem auch gegen das unverantwortliche und unchristliche Agieren der Contilia, sowie die nebulösen Scheinlösungen - Stichwort "Smart Health" - der Stadtspitze protestieren.
Der Trauerzug beginnt am Mittwoch, dem 30.12.2020 um 11.00 Uhr am Rathaus Stoppenberg (Stoppenberger Platz) und führt auf einer kurzen Route zum Vincenz-Krankenhaus.
Dabei werden die Corona-Schutzvorschriften selbstverständlich berücksichtigt.
Bitte beteiligen sie sich an unserem Trauermarsch!
Wer schlecht zu Fuß ist oder sonst verhindert:
Bitte stellen sie an diesem Tag eine Grableuchte vor das Vincenz-Krankenhaus und lassen so das Krankenhaus als Mahnmal leuchten.
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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