Einkaufszentrum Limbecker Platz schließt abends U-Bahn Fahrgäste aus
Kasse aus, Licht aus, Türen zu, ÖPNV-NutzInnen müssen sehen, wo sie bleiben
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Tagsüber als riesiges weißes Dreieck und nachts als leuchtend bunte Smarty-Packung liegt das Einkaufszentrum Limbecker Platz als unübersehbarer Konsumtempel zwischen Innenstadt und dem Berliner Platz. Tief unten verlaufen hier alle Essener U-Bahnlinien und eine weitere Etage tiefer führen die meisten Straßenbahnstrecken hier her. Diese Lage wird zum Problem, wenn jetzt im Einkaufszentrum immer früher nach dem 20.00 Uhr-Kassenschluß sämtliche Eingänge verriegelt sind. Deshalb werden die Grünen im Essener Stadtrat zur Oktobersitzung des Bau- und Verkehrsausschusses Gespräche mit dem Center-Management zur Verbesserung der Durchgangsrechte einfordern.
Erzwungene Umwege nach Kassenschluss
Der U-Bahn, -Straßenbahn und Busverknüpfungspunkt Berliner Platz ist einer der wichtigsten Innenstadtverkehrsanlagen der EVAG. Vor dem Bau des Einkaufszentrums Limbecker Platz konnten ÖPNV-Fahrgäste dort auf direktem Weg über Treppen und Rolltreppen in die City gelangen.
Wer jetzt aber ohne Umwege von den U-Bahnen aus das Stadtzentrum erreichen will oder von der Limbecker Straße herunter zur U-Bahn möchte, muß zwangsläufig den Weg durch das Einkaufszentrum Limbecker Platz zu nehmen.
Diese Passage wurde in den letzten Jahren durch das Center-Management für Zeiten nach Geschäftsschluß um 20.00 Uhr und an Feiertagen zunehmend eingeschränkt. Es ist nicht hinzunehmen, den Durchgang von und zu den U-Bahnanlagen der Haltestelle „Berliner Platz“ sonntags jetzt bereits um 21.30 Uhr verschlossen zu finden. Ebenso muss die diesjährige Praxis eingestellt werden, die Durchgangswege des Einkaufskaufszentrums z.B. an Weihnachts-, Oster- oder Neujahrstagen ganztägig zu verschliessen.
Verschlußsache Limbecker Platz
Die „Verschlußsache Limbecker Platz“ nötigt abends viele Fahrgäste zu ärgerlichen und mühseligen Umwegen. Es bleibt nur ein langer nirgendwo überdachter Gang rund um die Außenfassade des Centers. Schließlich führt ein oft verdeckter Treppenabstieg zur U-Bahn, der weder über Rolltreppe oder Fahrstuhl verfügt. Die nächstgelegenen Rolltreppen oder Fahrstühle sind erst an der Nord- bzw. Nordwestseite des weitläufigen Berliner Platzes zu finden. Insbesondere für alte Menschen z.B. mit Rollatoren, andere Rollstuhlfahrer oder Familien mit Kinderwagen ist das ein unhaltbarer Zustand.
Es kann nicht sein, dass dort zum Nachteil aller ÖPNV-Fahrgäste vom Betreiber des Einkaufszentrums so mit eingespartem Wachpersonal zusätzliche Gewinne eingefahren werden.
Vor dem Abriß des alten Karstadtbaus war der Stadt und den Ratsgremien seitens der Betreiber Gesellschaft ECE zugesichert worden, die Zugangsmöglichkeiten der Nahverkehrslinien während der Betriebszeiten der U-Bahn zu gewährleisten. Keine acht Jahre nach Baubeginn erinnert sich das Management des Einkaufszentrums daran aber wohl nicht mehr. Es bleibt zu hoffen, dass die Passagenrechte zum U-Bahnhof "Berliner Platz" auch Planungsrechtlich abgesichert sind und nicht bloß vom wechselhaften guten Willen des ECE abhängen.
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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