Rat der Stadt Essen beschließt...
Einkaufsstrassen werden zu Fußgängerzonen umgewidmet.

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In der heutigen Sitzung des Rat der Stadt Essen wurde mit großer Mehrheit der Fraktionen beschlossen, folgende Einkaufsstrassen zu Fußgängerzonen umzuwidmen und für den Individualverkehr zu sperren. Das gilt für Teile der Germarkenstraße, Kupferdreher Straße, Altenessener Strasse und Katernberger Strasse. Der Anlieferverkehr darf in der Zeit zwischen 23:00 Uhr und 11:00 Uhr den Bereich befahren... Aber das ist leider nur eine Phantasie. Auch der beste Stadtplaner kann sich das für die Stadt Essen nicht vorstellen.

Und wieder mal machen die Hamburger uns das vor. In der heutigen Bezirksversammlung werden die Altonaer Fraktionen von CDU und Grünen als Bündnis dafür sorgen, dass Blechlawinen aus dem Stadtteil-Zentrum verschwinden. Mit einem gemeinsamen Antrag, unterstützt von der FDP,  werden sie dafür abstimmen. Die zunächst auf 4 Wochen geplante Testphase wird nun auf ein halbes Jahr angesetzt. Nur Rettungsfahrzeuge, Handwerker, Marktstandbetreiber sowie Stadtreinigung und Lieferverkehre sollen dort dann noch unterwegs sein dürfen. Es soll die Mobilität in den Quartieren neu gedacht werden, der Stadtteil soll lebenswerter gemacht werden. Ohne Autos soll der öffentliche Raum umgenutzt werden. Von „Begegnungsorten“ ist die Rede, mehr Grün und zusätzlichen Bänken. Mehr Aufenthaltsqualität eben. „Das wird ein Learning-by-doing-Prozess“, sagt Eva Botzenhart (GRÜNE). Die Politik wolle jetzt den Anstoß geben, die Bürger würden dann im laufenden Verfahren beteiligt. „Wenn etwas schlecht läuft, ändern wir es. Wenn es eine Katastrophe wird, beenden wir das Pilotprojekt vorzeitig“, so Tim Schmuckall (CDU).

So erfrischend ist Politik selten. Anstatt monatelang oder gar jahrelang darüber zu streiten, ob eine autofreie Zone gut oder schlecht ist, marschieren in Hamburg CDU und Grüne jetzt einfach mal frech voran. Was gibt’s auch zu verlieren? Im Idealfall steigert sich die Lebensqualität im Stadtteil gewaltig, im schlimmsten Fall laufen die Bürger derart Sturm, dass das Versuchs-Projekt beendet wird – und alles bleibt, wie es derzeit ist.

Ganz klar: Dieses Modell der Bürgerbeteiligung, Partizipation im Prozess, hat Zukunft – und das würde ich mir auch für die Stadt Essen wünschen.

Hier der Link zum Artikel der MOPO (Hamburger Morgenpost): Holt die Autos aus Ottensen raus!

Autor:

Franken Marcus aus Essen-Nord

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