Eine Libanonzeder für den Hain der Menschenrechte
Seit 1952 wird in Deutschland am 25 . April der Tag des Baums gefeiert. In diesem Jahr, das für Essen ja gleichzeitig das grüne Hauptstadtjahr ist, gab es dafür eine besonders schöne Aktion - die Vollendung des "Hains der Menschenrechte".
Bereits im letzten Jahr konnten hier auf einer ehemaligen Wiesenfläche in der Nähe der Kokerei Zollverein und des bischöflichen Schulzentrums Stoppenberg die ersten gespendeten Bäume gepflanzt werden.
Die Motive, die einzelne Privatpersonen wie auch Institutionen oder Firmen zum Sponsoring der künftigen bunten Waldfläche veranlasst haben, sind alle so bunt wie ehrenwert. Hier wird einer der Spender mit seiner Intention genauer vorgestellt - sicher hatten natürlch auch die anderen Baumstifter*innen ähnliche spannende Motive.
Einen stetig wachsenden Wald mit Bäumen, bewußt ausgesucht aus allen Kontinenten der Erde, als Erinnerung daran zu nutzen, wie doch fast überall auf der Erde grundsätzliche Menschenrechte mit Füßen getreten werden, ist eine grundsätzlich menschenfreundliche Idee. Jeder Krieg u.a. im nahen Osten verteibt mit Bomben und Brandschatzen nicht nur Menschen und zerstört Häuser, sondern mit etlichen hektar verbrannter Waldflächen werden auch die Lebensgrundlagen der Menschen nachhaltig zerstört - Wälder könne nicht nicht so schnell neu wachsen, wie vielleicht Häuser wieder aufzubauen sind.
Nicht jeder kann eine Baumspende leisten
Viele der Flüchtlinge, die gerade in den beiden letzten Jahren sehr schnell und kurzfristig Mitbüger*innen unserer Stadt geworden sind, haben leider nicht die Mittel, bei einer Baumpflanzung einen typischen Baum ihres früheren Heimatlandes beizusteuern. Unter den rund 5000 Essener*innen mit libanesischen Wurzeln gibt es indes auch noch zu viele Menschen, die obwohl sie hier geboren und aufgewachsen sind, in dieser Stadt noch keine regulären Wurzeln schlagen konnten, weil ausländerechtiche Einschränkungen sie daran hindern. Das Sichern einer echten Heimat, die einem Schutz und Vertrautheit auch bei Konfliktlagen bietet, ist jedoch einer der Grundpfeiler allgemeiner Menschenrechte.
Der grüne Ratsherr Ahmad Omeirat aus Frohnhausen versteht die Baumspende, die er gemeinsam mit der Freiburgerin Sabine El-Helou in Stoppenberg gesetzt hat, deshalb auch als Erinnerung an die Essener*innen, die sich nicht automatisch auf den vollen Schutz durch unsere Bürgerrechte verlassen können.
Hier aber die Gedanken von Ahmad Omeirat:
"Gestern habe ich im Hain der Menschenrechte in Essen-Stoppenberg eine Libanon-Zeder gespendet. Finanziert habe ich die #Zeder gemeinsam mit der Freiburgerin Sabine El-Helou.
Ich bin im #Libanon geboren und es stimmt mich optimistisch, dass die Zeder aus dem Libanon jetzt an diesem Ort ihren Platz gefunden hat. Damit steht sie sinnbildlich für die Vielfalt der Menschen, die hier zuhause sind. Sie kann bis 1.000 Jahre alt werden und ist damit ein langfristiges Zeichen für das friedliche Zusammenleben und erinnert an die #Menschenrechte.
Der Hain der Menschenrechte wurde initiiert von Farah Moussawi, eine aus dem Iran stammende Essenerin, ihrer Tochter und Ratsherr Rolf Fliß. Das Projekt im Am Mühlenbruch in Essen-Stoppenberg stellt die dreißig Artikel der allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Charta der Vereinten Nationen dar und soll nachhaltig Wurzeln schlagen."
#GreenCapital17
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.