Ein Tisch, ein Bezirk: Projekt „mitWirkung!“ will Jugendliche am politschen Geschehen beteiligen

Lauschten aufmerksam: Nach den Workshops wurden die Ergebnisse der Gespräche zwischen Jugendlichen und Politik vorgetragen. Fotos: Müller
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Teilnahme an politischen Prozessen, Interesse an ihren Möglichkeiten, die eigenen Themen aktiv vertreten können: Diese Ziele verfolgt das Projekt „mitWirkung!“ von Jugendamt Essen und den Falken für Teenager. An einem Fachtag Ende November trafen sich Multiplikatoren, Jugendliche und Bezirkspolitiker in der Weststadthalle, um Aktionen des letzten Jahres auszuwerten und konkrete Vereinbarungen fürs kommende zu treffen.

Seit 2008 gibt das Projekt mitWirkung! Jugendlichen in den Stadtteilen die Möglichkeit, aktiv am politischen Leben teilzunehmen. Zentrale Frage dabei: Wie können sie die ihnen wichtigen Themen einbringen. Schon Mitte November trafen sich deshalb Teenager aus den Stadtteilen auf dem Zentralen Jugendforum und erarbeiten als Vorbereitung für den Fachtag eigene Vorschläge.
„Erstmalig in der Projekthistorie konnte so die Frage gestellt werden: Was wollen eigentlich die Jugendlichen?“, erläutert Detlef Black, Geschäftsführer SJD – Die Falken. Am darauf folgenden Freitag trafen sich dann Pädagogen, Erzieher und Multiplikatoren, um gemeinsam mit Teenagern und Bezirksvertretung die Projekte des vergangenen Jahres Revue passieren zu lassen und konkrete Absprachen für spezifische Themen zu erreichen.

Hemmschwellen senken

Bezirk VI war auf der Bühne der Weststadthalle mit dem Projekt Jugendforum Zollverein vertreten. Anfangs völlig unabhängig, aber ganz im Sinne von mitWirkung! bemühen sich die Verantwortlichen, Teenager mit ins Boot zu holen: „Vorher hatten wir immer nur Kontakt mit Jugendlichen, wenn es Ärger gab oder etwas brannte. Das finden wir nicht gut. Wir haben deshalb versucht die Hemmschwelle zu senken“, erklärt Michael Zühlke, Bezirksbürgermeister Bezirk VI Zollverein, das Konzept des Jugendforums.
Mithilfe von Demokratie-Scouts werden Teenager im Bezirk angesprochen und auf ihre Möglichkeiten hingewiesen. Das fruchtet: Eine Abschlussklasse beispielsweise, die sich eine „Wall of Fame“ mit ihren Namen wünschte, konnte sich durch das Jugendforum spontan noch eine finanzielle Unterstützung der Bezirksvertretung sichern. Ebenfalls erstaunlich: Für die Reinigungsaktion „Sauberes Schonnebeck“ sammelten Jugendliche unter dem Titel „Kotverbot“ selbstständig rund 300 Unterschriften.

Dein Block, dein Jugendforum

Danach ging es in Workshops, die nach Stadtteilen sortiert waren und die hier spezifischen Probleme und Themen aufgriffen. Der Bezirk VI bemühte sich wegen bereits bestehender Erfolge besonders um eine Fortsetzung des Jugendforum Zollvereins, dessen Finanzierung mit der Sozialen Stadt in diesem Jahr ausläuft.
Bezirk V konnte anhand des mitWirkungs!-Projekts „Dein Block – Deine Meinung“ feststellen, dass die Schere zwischen Interessen Jugendlicher und Erwachsener nicht soweit auseinanderging. Auch Teenager stören beispielsweise die Vermüllungen in Altenessen, sie genießen die Einkaufsmöglichkeiten des Allee-Centers oder wünschen sich gute Verkehrsanbindungen.

Lauschten aufmerksam: Nach den Workshops wurden die Ergebnisse der Gespräche zwischen Jugendlichen und Politik vorgetragen. Fotos: Müller
Schilderten Erfahrungen mit dem Jugendforum: Frank Bente, Geschäftsführer Jugendwerk der AWO, Martin Schröder, Jugendbeauftragter, sowie Michael Zühlke, Bezirksbürgermeister Bezirk VI.
Autor:

Alexander Müller aus Essen-Borbeck

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