Drostenbusch: Straße zu ... und wieder auf
Eine Baugrube vor der eigenen Haustür hat niemand gern. Erst recht nicht, wenn es die zweite Maßnahme innerhalb eines knappen Jahres ist. Als die Stadt 2012 die Straßendecke im Drostenbusch erneuerte, flatterten Andreas Fischer und seinen Nachbarn Rechnungen ins Haus. Nun sind die Stadtwerke in der Straße. Prompt drängen sich zwei Fragen auf: War diese Maßnahme nicht schon im vorherigen Jahr abzusehen? Und werden die Anwohner in Schonnebeck erneut zur Kasse gebeten?
Für Durchgangsverkehr gesperrt
Seit zwei Wochen erneuern die Stadtwerke einen Kanal auf 160 Metern Länge zwischen den Drostenbusch-Nummern 93 und 105 sowie einem Teilstück der Hallostraße. Gleichzeitig sanieren die Arbeiter die Gasversorgung. Da die Leitungen mittig unter der Straße verlaufen, ist die Straße für den Durchfahrtsverkehr gesperrt. Lediglich Anwohner dürfen passieren. Und das bis voraussichtlich November.
„Wenn der Kanal saniert werden muss, dann habe ich vollstes Verständnis für diese Maßnahme“, erklärt Andreas Fischer. Doch er war damals direkt betroffen von der Straßenerneuerung im Vorjahr. Die Stadt stellte damals den Eigentümern 800 bis 1.200 Euro in Rechnung. „Daher frage ich mich: Gab es vor der Straßendeckensanierung keine Absprachen zwischen Stadt und Stadtwerke?“ Wie er auf Eigeninitiative herausfand, gab es diese tatsächlich nicht.
Kurzfristige Verschlechterung
Warum, erläutert Stadtwerke-Pressesprecher Dirk Pomplun gegenüber dem Nord Anzeiger: „Der bauliche Zustand des Kanals hat sich kurzfristig verschlechtert. Die Schäden waren vor einem Jahr nicht abzusehen.“ Zwar stamme der Kanal aus dem Baujahr 1928. „Das muss allerdings nichts heißen. Viele Entwässerungsanlagen halten länger.“ Und weiter: „Normalerweise sprechen wir uns mit der Stadt ab.“ Ein schwacher Trost für die Anwohner?
Immerhin gibt Dirk Pomplun zweierlei Entwarnung. Erstens: Die Asphaltdecke wird „in gleicher Qualität“ wiederhergestellt. Dazu sind die Stadtwerke verpflichtet. Zwar nicht auf der gesamten Straße, sondern nur im Bereich der Baugrube. „Die Technik ist aber so weit, dass wir keine Huckelpiste hinterlassen“, kündigt der Stadtwerke-Sprecher an.
Zweitens: Die Anwohner brauchen keine weiteren Rechnungen fürchten. „Da wir das Hauptentwässerungsnetz erneuern und nicht an die privaten Anschlüsse müssen, fallen keine Kosten für die Eigentümer an“, so Pomplun. Zumindest nicht direkt. Die Mitfinanzierung erfolgt über die Abwassergebühren.
Fotos: Gohl
Autor:Patrick Torma aus Essen-Nord |
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