Entmenschlichte Lebensräume
Die politische Zerstörung der Wohngebiete

Als lokalpatriotische (Alten)essenerin bin ich dankbar, dass nun ein Bürger des Essener Südens formulierte, was viele Menschen dieser Stadt denken, sich aber nicht zu sagen trauen. Schonungslos bringt der Kommentar ans Licht, wie die Wahrnehmung unserer Stadt zu entmenschlichten Lebensbedingungen führt. Eine Folge politischen Versagens.

Dass die Anwohner (nicht nur) der Gladbecker Straße seit Jahrzehnten unter politischem Nichtstun leiden, ist den Verantwortlichen hinlänglich bekannt. Gleichwohl beschweigt man jedoch beharrlich erbärmliche Zustände und zieht so eine Mehrheit der Stadtgesellschaft auf die Seite der "Wegseher". Die Folge: SOLIDARITÄT wird nicht für notwendig erachtet und das Leiden der Betroffenen geht still und leise weiter.

24/7 tolerieren Politiker einen quasi "rechtsfreien Raum", den sie darüber hinaus offenen Auges verkommen lassen. Dass zeitgleich Anwohner, Vermieter und Wohnungsunternehmen der Misere trotzen und Millionen Euro investieren, um gute Lebensbedingungen zu schaffen, wird von den Stadtverantwortlichen ignoriert statt honoriert.

Bigott wird Bürgerengagement konterkariert, man stülpt den (letzten?) Motivierten das miese Image des Nestbeschmutzers, des ständig Jammernden über und wendet sich stattdessen denjenigen zu, deren Tunnelblick sie zu willfährigen Dauer-Claqueuren eines "schönen Altenessens" gemacht hat. Mit einem Sack voll Ehrenamts-Orden und unzähligen Absichtserklärungen werden dann schöne Bilder in die Gesamtstadt transportiert. Trugbilder, die die nördliche Stillstandsverwaltung verschleiern und zementieren.

Statt mit den Menschen an den belasteten Orten zu arbeiten, werden diese mit Häme und Arroganz überschüttet. Unverfroren und dreist treten Volksvertreter dann öffentlich so auf, als hätte das Image von Altenessen nichts mit ihrer Verantwortung, ihrem Nichthandeln zu tun. Wie Irre zeigen sie in Dauerschleife auf den "ach so schönen Kaiserpark & Co." und lassen diejenigen hängen, die ein wichtiges Ziel vor Augen haben: Dort für Menschenwürde einzutreten, wo diese jeden Tag aufs Übelste angetastet wird.

Mein Dank geht an Dirk aus dem Essener Süden, dessen spürbare Verbundenheit mit dem Essener Norden schonunglos hart, aber zeitgleich wohltuend solidarisch wirkt. Das tut saugut!

Autor:

Susanne Demmer aus Essen-Nord

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