Geplante Schließung des Einkaufszentrums Limbecker Platz abends und sonntags
Dedy: Einschränkungen schwächen die Innenstadt weiter
Zu nicht Einkaufszeiten dürfte das Einkaufszentrum Limbecker Platz künftig zum Sperrblock zwischen dem U-Bahnhof Berliner Platz, dem Nordviertel und der Innenstadt werden. Schon bisher wurde zu Feiertagen wie Neujahr, Ostern oder Weihnachten das Einkaufszentrum auch gern mal ganztägig verriegelt. Wegen der Umsatzeinbußen durch die Coronakrise sollen diese Schließzeiten erheblich ausgeweitet werden, was insbesondere für ÖPNV-Nutzer*innen Zeit kostende Umwege nach sich ziehen wird. Grüne wollen sich diesen angedrohten Zustand aber nicht abfinden.
In einer Vorlage für die Bezirksvertretung 1 und den Stadtplanungsausschuss empfiehlt die Stadtverwaltung, auf den Durchgang durch das Einkaufszentrum Limbecker Platz zur U-Bahn abends und am Wochenende zu verzichten, um dem Center Kostenersparnisse zu ermöglichen. Dazu erklärt Burkhard Dedy, Fraktionssprecher der Grünen in der Bezirksvertretung 1:
„Die Schließung des Durchgangs abends und am ganzen Sonntag ist eine Schikane insbesondere für Menschen, die in Ihrer Mobilität eingeschränkt sind. Damit verlängern sich die Wege von und zum U-Bahnhof aus Teilen der Innenstadt noch weiter. Bemühungen, den Standort ´Limbecker Straße` auch für Wohnungen in den oberen Etagen attraktiver zu gestalten, werden so torpediert, da die Anbindung an den ÖPNV massiv verschlechtert wird.
Bei einem Gesamtinvestitionsvolumen von über 300 Mio. Euro beim Bau des Einkaufszentrums, kann der Fortbestand nicht an Kosten für Beleuchtung und Sicherheitspersonal für wenige Stunden am Tag scheitern. Die Stadtverwaltung folgt hier fahrlässig den Forderungen des Centermanagements, die später nicht mehr revidiert werden können. Immerhin nutzen jeden Sonntag ca. 3.000 Menschen diesen Durchgang laut Verwaltungsvorlage.
Wir brauchen in dieser Stadt insbesondere für Fußgänger*innen und ÖPNV-Kund*innen mehr Komfort und bessere Wege, um dem städtischen Ziel, 25 % aller Wege zu Fuß oder mit Bus und Bahn zurückzulegen, näher zu kommen. Durch diese voreilige und unbefristete Empfehlung der Verwaltung der Stadt Essen wird einmal mehr das Gegenteil erreicht.“
Zum Hintergrund:
Vor nunmehr gut 10 Jahren wurde das Einkaufszentrum Limbecker Platz gebaut. Dabei wurde die Limbecker Straße als direkter Zugang von der Innenstadt zur U-Bahn "überbaut". Zur Kompensation regelt ein Vertrag, dass das Center auch außerhalb der Öffnungszeiten als Durchgang nutzbar sein muss, um große Umwege für Kunden der U-Bahn und Straßenbahn zu vermeiden.
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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