"Bunte Gärten": Konflikt geht in die nächste Runde

Wie darf, kann, muss ein Kleingarten aussehen? Das wurde und wird weiterhin am Exempel der "Bunten Gärten" an der Alten Kirch-Straße geprüft.
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  • hochgeladen von Sabine Pfeffer

Mancher aus den „Bunten Gärten“ jubelte zu früh über eine Rücknahme der Kündigung. Doch noch ist der Konflikt um die Kleingartenanlage in Katernberg nicht ausgestanden. Anfang September treffen Stadtverband und Vereinsvertreter sich wieder. Bis dahin ist die Kündigung immerhin „ausgesetzt“.

So formuliert es Heinz Schuster, Vorsitzender des Stadtverband Essen der Kleingärtnervereine. Bis zu dem erneuten Ortstermin „sollten alle Dinge entfernt werden, die optisch auf längere Sicht nicht zu einem Kleingarten gehören“. Danach werde ein Zeitplan aufgestellt, in dem der Verein „die Anlage dem üblichen Rahmen anzupassen“ habe. Anschließend werde erneut geprüft.
„Bis dahin müssen wir unsere Hausaufgaben machen“, sagt Orhan Kaluk, Vorsitzender des Vereins „Bunte Gärten“. Wie berichtet, hatte der Stadtverband die Kündigung ausgesprochen, unter anderem weil er sich durch verschiedene Maßnahmen übergangen fühlte.

Nun räumt kein Kleingärtner gerne seine Parzelle, auch die Vereinsmitglieder in Katernberg nicht. Zur Schlichtung des Streits hat sich eine Kommission mit Vertretern aus Stadtverband, Verein, Politik gebildet. Diese dürfte in den kommenden Monaten noch einiges zu tun bekommen, denn aus den Formulierungen, die Heinz Schuster in Bezug auf die „Bunten Gärten“ wählt, spricht nicht gerade Zufriedenheit.
Optimistisch immerhin äußert sich Orhan Kaluk. Er gesteht ein, dass nicht jede Holzpalette oder ähnliches, was die Kommission vor Ort vorfand, den Vorgaben für Kleingartenanlagen entspricht. Auch sei in nicht jedem Bereich der bauliche Zustand so weit, wie er sein sollte. Er gibt aber zu bedenken: „Viele unserer Mitglieder sind berufstätig, da wird nicht alles so schnell fertig.“
Man habe Fehler gemacht, aber jetzt gehe es darum, nach vorne zuschauen, auch weil der Streit viel Unruhe unter den Mitgliedern ausgelöst habe. Kaluk hofft, mit der Kommission einen gemeinsamen Nenner zu finden. Man sei bereit, den Vorgaben nachzukommen. Der Vereinsvorsitzende weist aber auch darauf hin, dass diese ja gar nicht der ursprüngliche Kündigungsgrund waren. Die wurde ausgelöst vor allem durch Veranstaltungen der Volkshochschule in der Gartenanlage, über die der Stadtverband, wie Heinz Schuster erklärt, nicht informiert worden war, sowie durch Verärgerung über finanzielle Fördermaßnahmen der öffentlichen Hand für die „Bunten Gärten“.
Viel Konfliktpotential ist also noch zu entschärfen, bevor über eine Rücknahme der Kündigung gejubelt werden darf.

Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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