Bezirksvertretung Zollverein tagt rekordverdächtige dreineinhalb Stunden - eine Nachlese zur Sitzung vom 20. Mai
Ulrich Pabst ist nicht nur der parlamentarische Arm der Grünen in der Bezirksvertretung VI - Zollverein, sondern im Rahmen eines rot-grün-roten Bündnisses im Zweifel auch die entscheidende Stimme für BV-Entscheidungen die Katernberg, Stoppenberg und Schonnebeck betreffen. Die aus seiner Sicht wichtigsten Beschlüsse und Informationen aus den 29 Tagesordnungspunkte hat er in einem Bericht zusammengefaßt:
Mammutprogramm im Bezirksrathaus
"In der Maisitzung hatte die BV VI ein Mammutprogramm zu absolvieren, auch wegen der ausgefallenen Sitzung nach Ostern. Neben den üblichen Sondernutzungserlaubnissen (Brunnenfest, Feierabendmärkte, Marktfeste, alle wurden genehmigt) und Bürgereingaben zum Thema Verkehrsberuhigung gab es folgende Schwerpunkte:
Der Bebauungsplan für die 0,5 ha Fläche zwischen Termeerhöfe, Zollvereinstr. und Meerbruchstr. in Katernberg wurde vorgestellt. Das Thema ist seit 2010 im Gespräch und wurde immer wieder verzögert, teils durch den Eigentümer, teils durch die Verwaltung (Umstrukturierungen, ...). Es sollen 14 Doppelhaushälften entstehen, ein Baubeginn steht noch nicht fest. Der Radweg im Ostteil des Gebietes (Teil der bekannten Naturroute) wird in Mitleidenschaft gezogen, es laufen aber Gespräche zwischen Eigentümer und Grün-und-Gruga über die zukünftige Wegführung. Mit der bestehenden Trasse war die Stadt sowieso etwas kreativ, diese verläuft nämlich auf dem Privatgrundstück. Weitere Nachfragen betrafen die Koordination der Baustelle mit der Renaturierung des Katernberger Baches, die leider nicht möglich ist, da der Baubeginn nicht feststeht.
Projekte im Welterbe Zollverein und mit Unternehmen in sozialer Verantwortung
Zum Projekt "Welterbe Zollverein - Mittendrin" erstattete die Projektleiterin, Frau Wagner, Bericht. Die zweite Projektphase läuft bis 2018, dem Jahr des Kohleausstiegs. Geplant ist unter anderem ein Videoprojekt mit 3 Workshops, bei dem Handy- und Digitalkameras zum Einsatz kommen.
Das Projekt "Wir von Hier! Unternehmen in sozialer Verantwortung" und dessen Fortsetzung wurde vom Projektleiter, Herrn Lothmann, präsentiert. Hier geht es um niederschwellige Angebote für "betriebsferne" Jugendliche, die es ansonsten schwer hätten, den Übergang von der Schule ins Berufsleben zu meistern. Es geht grundsätzlich um Prävention und Aktivierung, dei sich im Dreieck Jugendliche Betrieb Beratung abspielen. Dazu werden z.B. Planspiele eingesetzt, Motto "Schule aus - und jetzt?". Es handelt sich um Angebote, keine Maßnahmen. Es werden Ziele formuliert und Sachen ausprobiert, ein Ergebnis "das ist nichts für mich" ist durchaus akzeptiert und ein Gewinn für die Teilnehmer.
Der Sprecher der CDU-Fraktion ließ es sich dennoch nicht nehmen, den Nutzen des Angebots zu bezweifeln und die Kosten zu kritisieren. Eine Meinung, die er ziemlich exklusiv hatte und die zu reichlich Gegenwind führte.
Ansonsten gab es reichlich Abarbeiten von alten Themen und den entsprechenden Antworten von Verwaltung, Polizei, etc.
Verbotspolitik auf Zollverein ?
Unter Anfragen und Mitteilungen wurde unter anderem die Schließung der Hauptschule am Schetters Busch und die Verschiebung der Hallenzeiten nachgefragt, was u.a. die benachbarte Grundschule im Bezirk VII betrifft. Weiterhin gab es Kritik am Verbot einer Luftballonveranstaltung zum CSD auf Zollverein. Die Begründung mit dem Verbot politischer und weltanschaulicher Veranstaltungen wurde in Frage gestellt, schließlich habe z.B. auch die 150 Jahr Feier der SPD auf Zollverein stattgefunden.
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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