Bestreiktes Stahlwerk bei Athen von Polizei gestürmt - Solidarität auch in Essen
![Deutsche Stahlarbeiter besuchen die streikenden griechischen Stahlarbeiter (Bild: Solidarität International)](https://media04.lokalkompass.de/article/2012/07/20/2/2762742_L.jpg?1541252680)
- Deutsche Stahlarbeiter besuchen die streikenden griechischen Stahlarbeiter (Bild: Solidarität International)
- hochgeladen von Bodo Urbat (Essen steht AUF)
Am 19. Mai berichtete ich hier (http://www.lokalkompass.de/gelsenkirchen/politik/solidaritaetsveranstaltung-mit-streikenden-griechischen-stahlarbeitern-d169074.html) über den Streik von 400 griechischen Stahlarbeitern des Werkes von „Helloniki Halyvourgia“ gegen Lohnkürzungen und Entlassungen. Die Arbeiter bestreiken ihr Werk im Athener Vorort Aspropyrgos seit dem 31.10.2011.
Bereits vor zwei Monaten verhinderten die Kollegen durch ihre Einigkeit und Entschlossenheit, dass mit Polizeigewalt Streikbrecher ins Werk geschleust wurden. Heute morgen informierte Jordanis Georgiou aus Gelsenkirchen, einer der Organisatoren der Solidarität mit den griechischen Stahlarbeitern in Deutschland, die Solidaritäts- und Hilfsorganisation „Solidarität International“ über die Stürmung des Werkes durch Spezialeinheiten:
Das von den griechischen Stahlarbeitern bestreikte Werk in Aspropirgos wurde von Sondereinsatzkräften der Polizei (MAT = „Einheiten für die Wiederherstellung der Ordnung“) gestürmt. Neun Streikende wurden festgenommen. Grundlage dafür soll ein Gerichtsurteil sein, das den Streik für illegal erklärt. Es sind 10 bis 15 Streikbrecher im Werk, die von der Polizei geschützt werden. Der Stahlwerksbesitzer ruft ständig die Streikenden zur Wiederaufnahme der Arbeit auf. Gerüchte werden gestreut, Drohungen ausgesprochen usw. Den streikenden Arbeitern wird der Zugang zum Werk verwehrt. Sie fordern den sofortigen Rückzug der Polizeieinheiten und die Freilassung der Verhafteten. Es versammeln sich immer mehr Menschen aus Solidarität mit ihnen vor dem Werk, obwohl die Polizeieinheiten eine wichtige Zugangsstraße gesperrt haben. Auch landesweit beginnt sich der Protest und die Solidarität zu entwickeln. Noch am Freitagabend haben sich über 15.000 Menschen an einer Solidaritätsdemonstration und -kundgebung vor dem Werk.
Der seit über 260 Tagen andauernde Streik ist international ein Symbol des entschlossenen Widerstands gegen die EU-Krisendiktate und ihre Folgen. Ausdrücklich haben die Stahlarbeiter von Aspropirgos erklärt, dass es ihnen nicht nur um den Erhalt ihrer Arbeitsplätze und die Verteidigung ihrer Löhne geht, sondern um die Zukunft aller Arbeiter und ihrer Familien. Offenbar sind die Herrschenden in der EU nach dem Marsch der spanischen Bergarbeiter auf Madrid und den seitdem dort anhaltenden Massenprotesten nervös geworden.
Jetzt brauchen die griechischen Stahlarbeiter umso dringender die internationale Solidarität. Organisiert Protest- und Solidaritätserklärungen! Rückzug aller Polizeikräfte aus dem Werk in Aspropirgos! Sofortige Freilassung aller Verhafteten! Weg mit dem Streikverbot! Für freie gewerkschaftliche und politische Betätigung!
Adresse der zuständigen Gewerkschaft PAME:
E-Mail: international@pamehellas.gr
FAX Somatio (Direkt Stahlarbeiter): 0030 210 55 78 360
(Quelle: http://solidaritaet-international.de/index.php?id=3&no_cache=1)
Die Essener Montagsdemonstration ruft für den kommenden Montag auf zum
Tag der Solidarität mit dem Kampf der Stahlarbeiter von Aspropirgos
Der Kampf der Stahlarbeiter ist beispielhaft für den aktiven Widerstand der Arbeiter und Volksmassen in ganz Europa gegen Arbeitslosigkeit und Armut, für eine lebenswerte Zukunft. Sie stehen wie die spanischen Bergarbeiter mit an der Spitze im Kampf von Millionen Menschen Europas gegen das Krisenprogramm der Troika aus EU, EZB und IWF. Nun wird nicht nur mit Zwangs-“Sparmassnahmen“ vorgegangen, sondern soll mit Polizeigewalt das Diktat der Troika aufgezwungen werden.
Internationale Solidarität ist das Gebot der Stunde!
Wir fordern den sofortigen Rückzug der Polizeikräfte aus dem Werk, die Freilassung der inhaftierten Stahlarbeiter und Wiedereinstellung der Entlassenen!
Wir laden alle demokratischen und fortschrittlichen Menschen, Organisationen, Parteien und Gewerkschaften zur Solidaritätskundgebung mit den griechischen Stahlarbeitern ein. Die Essener Montagsdemonstration wird das Offene Mikrofon auf antifaschistischer Grundlage zur Verfügung stellen.
Bringen Sie/Bringt Eure Familie, Arbeitskollegen, Freunde und Nachbarn mit!
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Montag, ab 18 Uhr auf dem ‚Platz der Montagsdemonstration’
Porschekanzel (vor der Marktkirche)
Autor:Bodo Urbat (Essen steht AUF) aus Essen-Nord |
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