Berufsperspektiven schaffen

Leonie, 18, trifft wie viele andere Jungendliche in kurzen Gesprächen auf die Unternehmen. Foto: Nils Krüger
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Bei einem „Speed-Dating“ wurde der Plenarsaal der IHK zu Essen zu einer Vermittlungsplattform für Jugendliche mit Behinderung in den beruflichen Alltag.

In Essen eine Ausbildungsstelle für sich zu finden, kann sich als schwierig erweisen. Noch schwieriger wird es, wenn man selbst beeinträchtigt ist. Um zukünftigen Schulabgängern mit Behinderung eine Möglichkeit zu bieten sich auf dem Ausbildungsmarkt zurecht zu finden, hat die IHK zu Essen am Mittwoch, den 15.11.2017, zusammen mit dem LVR-Integrationsamt und der Bundesagentur für Arbeit ein „Speed-Dating“ mit Unternehmen organisiert. Schon im letzten Jahr zeigte sich mit 180 Jugendlichen ein hohes Interesse an einem solchen Angebot. Dieses Jahr kamen über 80 Jugendliche, um einen Einblick in ihre beruflichen Möglichkeiten zu bekommen. In 5 bis 10-minütigen Gesprächen konnten die Jugendlichen mit den 14 Großkunden der Bundesagentur für Arbeit in direkten Kontakt treten. Zudem waren erstmals regionale Arbeitgeber und Integrationsunternehmen beteiligt. Als „ein Gespräch von zwei Partnern, die mehr voneinander wissen wollen“, leitete Helmut Gerosa von der Bundesagentur für Arbeit das „Speed-Dating“ ein. Von einer unpersönlichen Bewerbung kann hier nicht die Rede sein. Neben dem ersten persönlichen Eindruck auf Augenhöhe, in dem Bewerber und Unternehmen sich beide einander präsentieren mussten, konnten die Jugendlichen bei ihrem Wahlunternehmen zudem ihre vorbereiteten Lebensläufe einreichen, um sich für Betriebspraktika, Arbeits- oder Ausbildungsstellen zu bewerben. Dann sind die Unternehmen am Zug sich bei einem geeigneten Bewerber zu melden.

Abbau von Ängsten

Doch das Speed-Dating soll nicht nur in erster Linie einen Praktikums- oder Ausbildungsplatz für jeden Jugendlichen gewährleisten. Viel mehr garantiert es einen Informationsaustausch und schafft Perspektiven. „Es sollen Ängste abgebaut werden“, meint Frauke Borchers vom LVR-Integrationsamt. Ein gutes Feedback erfährt das Speed-Dating als Vermittlungsplattform von allen Seiten. „Von der Arbeitgeberseite wird das Auftreten der Jugendlichen als seriös empfunden,“ resümiert Helmut Gerosa. Stefanie Koch von der Deutsche Post DHL Group erschienen die Jugendlichen außerordentlich motiviert. Leonie, 18, ist eine der motivierten Jugendlichen. In diesem Jahr nahm sie bereits zum zweiten Mal an dem Speed-Dating teil. Auch wenn sich letztes Jahr noch nichts ergeben hat, findet sie die Gespräche hilfreich. „Man erfährt viel über die Möglichkeiten in den Unternehmen“, sagt Leonie. Ein Praktikum in einer Schneiderei erweckte ihr Interesse an der Arbeit mit Textilien. Dieses Jahr konnte sie somit die für sie interessanten Unternehmen bereits eingrenzen und gezielte Gespräche führen. Dann kommt das Warten wie bei jeder anderen Bewerbung auch. Insgesamt attestiert Guido Konrad, IHK Ruhr, der Veranstaltung eine ähnliche Erfolgsquote zu dem Azubi-Speed-Dating für Jugendliche ohne Behinderung. „Es ergibt sich ein Bewusstsein, dass Jugendliche mit Behinderung wichtig sind, dem Fachkräftemangel entgegenzuwirken“, meint Konrad.

Leonie, 18, trifft wie viele andere Jungendliche in kurzen Gesprächen auf die Unternehmen. Foto: Nils Krüger
Helmut Gerosa (Bundesagentur für Arbeit) und Frauke Borchers (LVR-Integrationsamt) leiten die "Speed-Dating" Veranstaltung ein. Foto: Nils Krüger
Autor:

Nils Krüger aus Essen-Süd

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