Berne bald im natürlichen Bett

Die Berne verläuft auf weiten Strecken unbemerkt durchs Stadtgebiet: unterirdisch oder kanalisiert, hinter Zäunen und Hecken. Doch auch wo sie frei sichtbar ist, will man gar nicht alles sehen, was sie mit sich führt, denn was eigentlich ein Fluss ist, dient heute als Abwasserkanal. Aber das soll sich alles bessern.
Erst das Kleine, dann das Große: Die Berne mündet in die Emscher, welche renaturiert wird. Zuvor müssen aber ihre Zuflüsse wieder werden, wie sie einmal waren oder zumindest einigermaßen so. Deshalb wird die Umgestaltung der Berne jetzt angegangen, während die Emscher noch länger im Kanalbett verbleibt.
Doch gehen noch Jahre ins Land, bis immerhin die Berne wieder so fließt, wie man es sich für einen kleinen Fluss vorstellt. Zuerst einmal müssen Vorkehrungen getroffen werden, um die Abwässer zum Klärwerk zu leiten sowie um große Mengen Regenwasser aufzunehmen. Genau damit wird nun im Nordpark, durch den die Berne verläuft, begonnen.
Wie die Emschergenossenschaft mitteilt, soll es mit den Kanalbauarbeiten ab 2013 losgehen: „Im Vorfeld finden Probebohrungen zur Baugrunderkundung entlang der Gewässer statt.“ So auch zwischen Grillo- und Ellernstraße.
Bis Anfang November dauern die Bohrungen, bei denen Grundwassermessstellen angelegt werden. Gebaut wird eine Regenwasserbehandlungsanlage. Patricia Bender, Sprecherin der Emschergenossenschaft, erläutert: „Bis 2018 werden im Bernesystem Kanäle für Abwasser verlegt. Die aber sind nicht geeignet, Starkregen aufzunehmen. Dafür brauchen wir ein Regen­überlaufbecken.“
4.000 Quadratmeter Grund werden benötigt. Nördlich des Albert-Schweitzer-Tierheims liegt das Gebiet, in dem die Untersuchungen vorgenommen werden. Patricia Bender: „Für Passanten ergeben sich zunächst keine Einschränkungen.“ Allenfalls könne es zu gewissen Lärmbelästigungen kommen. Anschließend erfolge die ökologische Verbesserung der Bachläufe.