Bald heißt es: Friedhof a. D.

Dass nur der Tod umsonst ist, das ist ein längst entlarvter Trugschluss. Ein Gegenbeispiel: Die Stadt wird aus Kostengründen den Schonnebecker Friedhof an der Friedhofstraße außer Dienst stellen.

Wer Angehörige zur letzten Ruhe auf einem Friedhof bettet, der muss gemäß Kommunalabgabengesetz eine Gebühr entrichten; die gesammelten Gebühren sollten eigentlich die Betriebs- und Erhaltungskosten der Einrichtung decken. In Essen ging die Rechnung zuletzt aber weniger auf: Rund 2,5 Millionen Euro Verlust „erwirtschaftete“ die Stadt mit Hilfe ihrer Bestattungseinrichtungen. Aufgrund der angespannten Haushaltslage muss sie diese allerdings kostendeckend betreiben - weshalb der Ausschuss für Umwelt, Verbraucherschutz sowie Grün und Gruga eine Neuausrichtung des Friedhofswesens anstieß.

Herausgekommen ist ein Konsolidierungskonzept, das eben unter anderem die „Außerdienststellung“ des Schonnebecker Friedhofes vorsieht. Von der Schließlung der Anlage erhofft sich die Stadt - durch den Rückbau von Wegen und Wegfall von Wasserversorgungs- und Abfallentsorgungskosten sowie die Reduzierung von Personal- und Sachkosten - Einsparungen von rund 10.000 Euro pro Jahr.

Dieser Beschluss bedeutet jedoch nicht die sofortige Aufgabe des Friedhofs. Fortan werden lediglich keine neuen Grabnutzungsrechte mehr vergeben, bestehende Ruhefristen (bis zu 25 Jahre) werden jedoch eingehalten.

Der Friedhof an der Friedhofstraße wurde 1902 mit einer Fläche von 2,65 Hektar angelegt. Er beherbergt 160 Grabstätten mit rund 350 Gräbern und eine Kriegsgräberanlage mit 31 Kriegstoten. In Anspruch genommen wird die Anlage kaum noch. Im Jahr 2009 wurden hier nur acht Beisetzungen gezählt.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

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