Asylbewerberunterkünfte: Wird Entscheidung über dauerhafte Standorte verschoben?
![An der Hubertstraße soll auf Dauer ein Standort für Container eingerichtet werden, in den Flüchtlinge ziehen. | Foto: Gohl](https://media04.lokalkompass.de/article/2014/07/01/7/5791737_L.jpg?1563353355)
- An der Hubertstraße soll auf Dauer ein Standort für Container eingerichtet werden, in den Flüchtlinge ziehen.
- Foto: Gohl
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Am Mittwoch, 2. Juli, fällt im Rat der Stadt die Entscheidung über Standorte für neue Asylbewerberunterkünfte. Bürger, die die um 15 Uhr beginnende Sitzung im Rathaus besuchen wollen, müssen sich bis Tagesordnungspunkt 23 gedulden.
Tagesordnungspunkt Nr. 23 im Rat
Zu den Themen, die mehr Zeit in Anspruch nehmen könnten, gehört die Frage der Schließung des Flughafens Essen-Mülheim. Dann aber wird es um die in der letzten Woche sehr kurzfristig vorgestellte Standortliste gehen.
Diese unterscheidet zwischen Dauereinrichtungen - etwa an der Hubertstraße 25 - und (bis diese fertig sind) Zwischenlösungen. Alles, was von Dauer ist, wird mit gekauften Containern bestückt.
Vermutlich Ja zu den Zwischenlösungen
So weit der Verwaltungsvorschlag. Aus der SPD-Ratsfraktion verlautet, dass diese über die dauerhaften Flächen erst im September entscheiden will. Der möglichst raschen Einrichtung von Übergangsstandorten will man jedoch zustimmen. Das lasse für die Entscheidung über langfristige Lösungen mehr Zeit.
Live verfolgen kann man die Entscheidung auch auf der Internetseite essen.de/ratssitzungen.
Alle Beiträge zum Thema finden Sie auf unserer Themenseite.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
7 Kommentare
Leider gibt es bei dem Thema fast nur schlechte Lösungen, zumindest nach unserem westeuropäischen Maßstab. Die Menschen, die aus echter Not einen Asylantrag stellen, der dann zum Glück auch Aussicht auf Erfolg hat sollte man vielleicht einmal fragen, wie sie sich in den unterschiedlichen Unterkünften fühlen.
Ich könnte mir vorstellen, dass die Menschen mit echten Sorgen um Leib und Leben einfach zunächst froh sind, in einem demokratischen Land angekommen zu sein, in dem sie keine Angst vor politischer Verfolgung oder schlimmerem haben müssen. Vielleicht steht da die Art der Unterkunft erst an zweiter Stelle des Zufriedenseins.
Dass diese Menschen dann möglichst schnell in integrativer Weise unterzubringen sind - also in Wohnungen - steht dabei für mich außer Frage.
Jedenfalls müssen Standorte her, die möglichst einen breiten Konsens in der hiesigen Bevölkerung hervorrufen und vielleicht müssen wir uns somit mit der jetzigen, vielleicht auch nicht idealen Lösung begnügen.
Reine Winterflüchtlinge kann und will ich nicht wirklich als Asylbewerber ansehen, da stehen meiner Ansicht nach andere Interessen im Vordergrund. Dabei denke ich durchaus darüber nach, ob ich mir solche Gedanken erlauben darf, ohne meine freiheitlich-demokratische Grundeinstellung zu verlassen. Aber bei dem Blick ins Grundgesetz (Artikel 16a) fühle ich mich dann bestätigt. Und dieses Grundgesetz stellt nun einmal die hart erkämpfte Grundlage unserer Soziokultur dar !
Ich kann mir auch nicht vorstellen, dass Menschen, die z.B. aus dem ausgebombten Syrien flüchten, angesichts eines Schulgebäudes plus Sanitär-Container sagen: Igitt, nein, da gehen wir lieber wieder.
Allerdings haben Übergangslösungen so eine Tendenz zur Verselbständigung. Deshalb sollte man darauf achten, dass sie wirklich nicht zur Dauereinrichtung werden.
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