Asylbehelfsheime: Was ist die "soziale Balance"?
Ein vielgelesene Begriff dieser Tage, wo viele in Essen über die Standorte von neuen Asylbewerberheimen reden, ist die sogenannte "soziale Balance". Aber was ist das überhaupt? Oder, was könnte es zumindest sein?
Es gibt viele gesellschaftliche Bereiche, wo eine "Balance" erzielt werden soll. Eines der bekanntesten Beispiele für eine gewünschte oder zu erzielende Verteilung ist die Frauenquote. Um eine Gleichstellung zu erzielen, wird eine Verteilung (welche verteilung im Detail ist hier erst einmal egal) angestrebt, die es zu erreichen gilt. Klingt so ähnlich wie bei der "sozialen Balance". Auch hier wird eine Verteilung angestrebt, die es zu erreichen gilt.
Die "soziale Balance" hat aber mehr Parameter als nur Asylbewerberheime. Zunächst geht man vielleicht vom Status Quo eines Stadtteils oder Bezirks aus. Der Anteil der Arbeitslosen, der Anteil der Empfänger von existenzsichernden Hilfen spielt hier zweifellos eine wichtige Rolle. Darüber hinaus vielleicht die Verteilung von Deutschen, Nichtdeutschen und Doppelstaatlern.
All diese Angaben sagen etwas über die "soziale Last" aus.
Die "soziale Balance" herzustellen bedeutet nun, was? Einfach nur ab heute gleichmäßig (nach Anzahl der Einwohner, der Fläche, oder was auch immer) zu verteilen? Wenn die "Balance" in der Vergangenheit aber missachtet worden ist, bedeutet es eigentlich, dass man genau das wieder gerade rücken muss. Das sieht man ja sehr schön, an der Quotenregelung für Frauen. Bis ein bestimmter Prozentsatz erreicht wird, sind Frauen vorzuziehen (etwas verkürzt wiedergegeben). Dem zufolge wäre dies eine mögliche Interpretation.
Natürlich ist das eine Interpretation, die sich hier auf wenige Parameter beschränkt. Aber eine andere Interpretation und Bewertung muss die Verwaltung erst einmal liefern.
Autor:Andreas Walter aus Essen-Nord |
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