Ansteigende Anmeldezahlen bei weiterführenden Schulen in Essen - Bedarf nach Umstrukturierung der Essener Schullandschaft besteht weiterhin
Anlässlich der Anmeldezahlen für die weiterführenden Schulen in Essen für das Schuljahr 2013/2014 erklärt Walter Wandtke, schulpolitischer Sprecher der grünen Ratsfraktion:
„ Es ist für alle weiterführenden Schulen in unserer Stadt gut, dass diesmal mit 4575 SchülerInnen für die fünften Klassen gegenüber dem Vorjahr genau 77 Anmeldungen mehr als im Vorjahr erfolgten. Die aktuell angestiegenen Anmeldezahlen dürfen uns trotzdem nicht in eine falsche Sicherheit wiegen, dass alles beim Alten bleiben darf. Umstrukturierungen der Schullandschaft für die Sekundarstufen I und II bleiben nach unserer Auffassung dringend notwendig, zumal die Zahl der Viertklässler wieder in den nächsten Jahren in Essen zurückgehen wird. Diese Veränderungen müssen aber mit der notwendigen Vorbereitungszeit und unter Beteiligung aller Betroffenen gut vorbereitet werden. Deshalb begrüßen wir auch die geplante Elternbefragung.
Fast nur noch einzügige Hauptschulen
Die fünf verbliebenen Hauptschulen haben mittelfristig keine Zukunft mehr. Nach dem jetzigen Anmeldestand kann keine einzige Hauptschule zwei Eingangsklassen bilden. Diese Schulen bewegen sich also bis auf eine Ausnahme am untersten schulrechtlich möglichen Rand der Schülerzahlen. Gut wäre es für die nächsten Schuljahre, wenn diese Schulen ihre guten Konzepte und erfahrenen Kollegien möglichst bald z.B. in die neue Schulform der Sekundarschule einbringen könnten. Dazu müssen die Hauptschulen natürlich auf kooperationsbereite Partnerschulen in den Stadtteilen treffen, um gemeinsam einen gestärkten zwei - bis dreizügigen Neustart planen zu können. Die Schülerzahlen des kommenden Schuljahr bieten jetzt noch einmal eine verlängerte Chance für das selbsttätige aufeinander zugehen bisher eigenständiger Schulen.
Gesamtschulplätze wieder Mangelware
Gleichzeitig fehlt es nach der Ausnahmeerscheinung des vorhergehenden Schuljahres jetzt wieder an Gesamtschulplätzen in Essen, insbesondere im Essener Norden. Nachdem im letzten Jahr die Gesamtschule-Süd auf Grund zu geringer Anmeldungen zum Auslaufmodell erklärt wurde, müssen aus Platzmangel jetzt wieder 137 Schülerinnen und Schüler von den bestehenden Gesamtschulen unserer Stadt abgewiesen werden.
Dies entspricht 5 Schulklassen, die ihren eigentlichen Wunsch nach längerem gemeinsamem Lernen in einer Gesamtschule nicht verwirklichen können. Begrüßenswert ist aber, dass der Anmeldezeitpunkt für die Gesamtschulen inzwischen wieder vor den Zeitpunkt der Anmeldungen bei Gymnasium, Realschule und Hauptschule gelegt wurde.
Die Elternbefragung kommt
Wie wir in Stoppenberg am bischöflichen Schulzentrum erleben, kommt dort die neu eingeführte Sekundarschule offensichtlich gut an. Wir setzen darauf, dass uns die Elternbefragung die nötigen Erkenntnisse liefert, wie hoch der Bedarf nach einer weiteren Essener Sekundarschule oder auch nach einer Gesamtschule ist. Welche bisherigen Schulstandorte und Schulgebäude gerade im essener Norden dafür in Frage kommen, wird allerdings noch genauer diskutiert werden müssen.“
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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