Verantwortungslos: Schulöffnung ohne einheitliche Standards
Aktuelle Schulabschlüsse aufgrund von Vorleistungen ermöglichen

Archivbild: Noch sind alle Schulen ja Corona bedingt geschlossen und auch Schülerdemonstrationen wären sowie verboten. Aber ob Gesamtschule-Nord oder Bockmühle,  Leipnitz-Gymnasium oder eine Geschwister-Scholl-Realschule - jetzt von Amts wegen den normalen Prüfungsalltag für Realschulabschlüsse, das Abitur oder die Fachabschlüsse im Berufskolleg durchsetzen zu wollen, ist grob fahrlässig. | Foto: Walter Wandtke
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  • Archivbild: Noch sind alle Schulen ja Corona bedingt geschlossen und auch Schülerdemonstrationen wären sowie verboten. Aber ob Gesamtschule-Nord oder Bockmühle, Leipnitz-Gymnasium oder eine Geschwister-Scholl-Realschule - jetzt von Amts wegen den normalen Prüfungsalltag für Realschulabschlüsse, das Abitur oder die Fachabschlüsse im Berufskolleg durchsetzen zu wollen, ist grob fahrlässig.
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Zu der Ankündigung der schwarz-gelben Landesregierung, die Schulen in NRW ab kommendem Montagwieder  zu öffnen, Gönül Eğlence und Kai Gehring MdB, Vorsitzende der GRÜNEN in Essen:
Armin Laschet hat mit seinen frühzeitigen Forderungen nach Lockerungen der Corona-bedingten Beschränkungen bereits viel Vertrauen verspielt und die Menschen im Land verunsichert. Seine Schulministerin Yvonne Gebauer und sein Familienminister und Vize Joachim Stamp haben dieses Wettrennen noch mitbefeuert. Dass der Ministerpräsident und seine Bildungsministerin, ohne die notwendigen Voraussetzungen geschaffen zu haben, die Öffnung der Schulen nur vier Tage später schon einmal verkünden, führt zu weiterer Verunsicherung.

Keine Gewährleistung eines umfassenden Infektionsschutzes

Die Schulen ohne einheitliche Vorbereitung sowie Gewährleistung eines umfassenden Infektionsschutzes bereits in der nächsten Woche zu öffnen, ist verantwortungslos gegenüber den Schülerinnen und Schülern, ihren Lehrkräften und den Schulträgern.
Den Schulen nur knapp eine Woche Vorlauf zu geben, um die Wiederaufnahme des Schulbetriebs zu organisieren, stellt die Stadt Essen als Schulträger nicht nur vor enorme Herausforderungen, sondern ist fahrlässig. Wichtige Fragen sind noch immer offen, einheitliche Standards Fehlanzeige. Obwohl Lehrerinnen und Lehrer ab Montag, Schülerinnen und Schüler ab Donnerstag wieder in die Schulen kommen sollen, ist nicht verbindlich geklärt, ob an allen Schulen Vorgaben zu Abstandsregelungen eingehalten werden können, wie viele Lehrkräfte aufgrund von Risiken freigestellt werden müssen, welche Hygienemaßnahmen für die Schulen und den Schülerverkehr vorgegeben werden bzw. ob sie auch flächendeckend umgesetzt werden können. Einmal mehr lässt die schwarz-gelbe Landesregierung die Kommunen in der Corona-Krise alleine. Statt sich jetzt auf die Prüfungsvorbereitungen zu konzentrieren, brauchen die Schulen Zeit für pädagogische Konzepte, um ein Unterrichtsangebot ab dem 4. Mai zu ermöglichen.

Gesundheitsschutz statt Prüfungsvorbereitung!

Dass die Landesregierung die Abwägung der gesundheitlichen Risiken auf die einzelnen Schülerinnen und Schüler abgewälzt hat, ist verantwortungslos und inakzeptabel. Es ist unzumutbar, dass die Schülerinnen und Schüler sich jetzt zwischen Gesundheitsschutz für ihre Familie und Prüfungsvorbereitung in der Schule entscheiden müssen.
Bund und Länder haben gestern vereinbart, dass die Kultusministerkonferenz ein Konzept bis zum 29. April erarbeitet, nach dem der Schulbetrieb ab 4. Mai schrittweise wieder beginnen kann. Diese Zeit werden die Schulen auch mindestens brauchen, um sich auf einen Schulbetrieb mit ausreichenden Sicherheitsmaßnahmen gut vorbereiten zu können. Nach diesem Zeitplan würde es alle Beteiligten überfordern, die Abschlussprüfungen in der Sekundarstufe I und für das Abitur in Nordrhein-Westfalen ab dem 12. Mai zu organisieren.
Wir Grüne fordern daher, einen gleichwertigen Abschluss auf der Grundlage der Vorleistungen zu vergeben.
Eine freiwillige Chancenprüfung, um sich zu verbessern, sollte zusätzlich angeboten werden. Der frühe Beginn der Sommerferien in Nordrhein-Westfalen und der damit verbundene Zeitdruck darf nicht zu einer leichtfertigen Inkaufnahme von Gesundheitsrisiken für die Schülerinnen und Schüler sowie ihrer Lehrkräfte führen.
Deshalb unterstützen wir die Online-Petition des GRÜNEN Landesverbands NRW und bitten darum, diese unter dem Link: Petition gegen Schulabschlusschaos mitzuzeichnen.“

Autor:

Walter Wandtke aus Essen-Nord

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