200 Stoppenberger informierten sich über Unterkunft für Asylbewerber

Rund 200 Anwohner versammelten sich im Gymnasium am Stoppenberg, um sich über den Asylstandort Kapitelwiese informieren zu lassen.
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Etwa 200 Interessierte waren am 25. August der Einladung der Stadtverwaltung ins Bischöfliche Gymnasium am Stoppenberg gefolgt. Dort informierte Beigeordneter Peter Renzel über die künftige Asylbewerberunterkunft Kapitelwiese. In die alten Hauptschulgebäude werden in einigen Wochen Flüchtlinge einziehen. Bei einiger Skepsis waren viele Bürger am Montag dem Vorhaben gegenüber offen, mehrere betonten auch, an einem Runden Tisch mitarbeiten zu wollen.

Auf seiner Tour durch jene Stadtteile, in denen Behelfs­einrichtungen entstehen, war Sozialdezernent Peter Renzel in Stoppenberg angekommen. Dort war das Interesse wesentlich größer als eine Woche zuvor im Nordviertel. Nach einem 40-minütigen Vortrag über die allgemeine Situation in Essen und die spezielle vor Ort wurden Fragen gestellt und Meinungen geäußert. Nachfolgend einige Stichworte.

Zeitplan

Schon in der nächsten Woche ist eine Einrichtung in Haarzopf bezugsfertig - früher als geplant. Danach soll die Tiegelschule bereit sein, anschließend die Kapitelwiese.

Anzahl

In den beiden alten Schulgebäuden werden 35 bzw. 68 Flüchtlinge unterkommen. Damit wären es im gesamten Bezirk VI 457, in Stoppenberg 196.

Dauer

Der Standort ist für die Übergangszeit vorgesehen, bis Dauereinrichtungen an anderer Stelle fertig sind. Über diese entscheidet im September der Rat. Noch kann Peter Renzel keinen Zeitrahmen benennen. Gemäß Ratsbeschluss sollen Flüchtlinge, deren Asylantrag Aussicht auf Erfolg hat, möglichst schnell in Wohnungen untergebracht werden.

Herkunft

Die größte Sorge, die die Anwesenden am Montag umtrieb, ist die Frage: Werden viele Roma kommen? Eine Frage, die der Beigeordnete nicht beantworten kann, da nicht vorhersehbar ist, aus welchen Krisenherden der Welt wie viele Menschen Asyl suchen und welche von Landeseinrichtungen nach Essen geschickt werden.

Initiative

Gleich nach Bekanntwerden der Pläne für die Kapitelwiese entstand eine Bürgerinitiative. Diese ist nach wie vor gegen den Standort. Eine Sprecherin begründete dies am Montag mit der Nähe zu Schulen und Kindergärten. Dennoch wolle man sich am Runden Tisch beteiligen.

Schulbesuch

Wie Peter Renzel erläutert, besteht für Kinder von Asylbewerbern keine Schulpflicht, die setze erst bei Anerkennung des Asylantrags ein. Doch sei es Ziel der Stadt Essen, die Kinder nach Möglichkeit zu betreuen bzw. zu beschulen. Kein einfaches Vorhaben, denn vor allem die Grundschulen hätten keine Kapazitäten frei.

Betreuung

Laut Vertreter des Dienstleisters European Homecare, der für die 24-Stunden-Betreuung etwa in Kupferdreh-Dilldorf zuständig ist, erhalten die Bewohner von 9 bis 17.30 Uhr Essen in der Kantine, Deutschkurse und Hilfe im Alltag. Nachts seien Wachleute zugegen. Diese seien für Konfliktbewältigung innerhalb der Einrichtung zuständig. Gebe es außerhalb Probleme, wäre die Polizei der Ansprechpartner. Da die Hauptschule Kapitelwiese aus zwei Gebäuden besteht, werde nachts jeweils ein Wachmann zugegen sein. Auch Diakonie und Caritas wollen sich engagieren.

Runder Tisch

Ein solcher existiert im Bezirk Zollverein bereits, und zwar für die Einrichtung Wengestraße in Schonnebeck. Nun wird er mit Bezug auf Stoppenberg erweitert. Verschiedene Gruppen und Gemeinden wollen daran mitarbeiten, Kontakte und Treffpunkte dafür werden in der nächsten Zeit bekannt gegeben. An diesem Tisch ist jeder willkommen.

Rund 200 Anwohner versammelten sich im Gymnasium am Stoppenberg, um sich über den Asylstandort Kapitelwiese informieren zu lassen.
Autor:

Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig

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