Wenn die Kraniche ziehen, sollte man es melden
Wenn plötzlich so ein seltsames Trompeten zu hören ist, ist vielleicht auch ein V am Himmel zu sehen: Kraniche, die ins spanische Winterquartier ziehen.
Bernd Jellinghaus vom Landesfachausschuss Ornithologie und Vogelschutz im Naturschutzbund NRW (Nabu) rechnet bis Mitte November mit dem Hauptdurchzug der großen Vögel. Der Nabu ruft dazu auf, Kranichbeobachtungen im Internet unter
www.nabu-nrw.de
zu melden, um die weitere Entwicklung der Kranichbestände und auch mögliche Veränderungen der Zugrouten zu dokumentieren.
„Tagsüber sind die großen und kleinen V-Formationen am Himmel zu sehen, nachts kann man die Kraniche an ihren lauten, trompetenden Rufen erkennen“, so Jellinghaus. Bisher seien über NRW nur einige wenige, kleinere Trupps gesichtet worden. Aber die Rastplätze in Norddeutschland seien zur Zeit mit rund 150.000 Kranichen voll besetzt - alleine an der Boddenküste bei Stralsund haben sich 66.000 der Großvögel versammelt, im Havelland sind es sogar 69.000, in der Diepholzer Moorniederung immerhin 18.000. Damit könne der Herbstzug der Kraniche bei günstigen Windverhältnissen jeden Augenblick starten. In Essen ziehen sie gerne auch das Ruhrtal entlang, um dann über die Mintarder Ruhrhöhen den Weg weiter nach Süden zu nehmen.
„Bei konstanten Flugbedingungen können die Tiere ohne Halt bis nach Südeuropa fliegen. Sie legen aber oft eine Pause ein und manches Mal hält sie schlechtes Wetter und Nebel tagelang am Boden“, so der NABU-Vogelexperte. Hauptüberwinterungsregion sei zurzeit mit etwa 50.000 Kranichen die Extremadura in Westspanien.
Autor:Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord |
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