Warum so viele Küken gleich nach dem Schlüpfen getötet werden

Schön sind Ostereier gerade auch, wenn mit Naturfarben gearbeitet wird. Doch auch über die Eiproduktion sollten sich Verbraucher Gedanken machen. | Foto: Helga Westerhuis (lokalkompass.de/wesel)
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Schon seit Wochen kündigen in den Regalen Schokohasen, bunte Süßigkeiten und die traditionellen Ostereier die höchsten kirchlichen Feiertage an. Die Frage nach der Herkunft der Hühnereier wird trotz all der Aufmerksamkeit nur gelegentlich gestellt. Noch seltener werden die teilweise Rahmenbedingungen der Eier-Produktion beleuchtet.

Auf der Agrarministerkonferenz in Cottbus Anfang April wurde auf ein bundesweites Verbot des Tötens männlicher Küken gedrängt. Jährlich werden circa 46 Millionen Küken direkt nach dem Schlüpfen getötet. Einziger Grund: Sie sind männlich und legen keine Eier.

Eierproduzenten nutzen die männlichen Küken nichts

„Steigende Eier-Absatzzahlen bedeuten auch steigende Tötungsraten der männlichen Küken“, so Elke Röder, Geschäftsführerin des Bundesverband Naturkost Naturwaren (BNN) e.V. „Das ist nur den wenigsten bewusst. Die Naturkostbranche stand vor einigen Jahren vor dem gleichen Problem. Im Unterschied zu den konventionellen Eier-Produzenten gibt es derzeit eine ganze Reihe von Beispielen, wie Bio-Eier-Produzenten auf das Töten der Küken verzichten.“

Naturkostverbände denken um

Die Bruderhahn Initiative Deutschland (BID) etwa sei 2012 von engagierten Biopionieren gegründet worden. Ziel des Projektes sei es, das nutzlose Töten der 'Bruderhähne' kurzfristig zu beenden und langfristig einen Weg zu finden, der züchterisch eine Alternative darstelle, die ökonomisch sinnvoll sei.
Ein weiteres Beispiel sei das Regionalprojekt Zweinutzungshuhn Ei care, welches im Berliner Umland entwickelt wurde. Ei Care ziehe männliche und weibliche Küken gemeinsam auf und nutze diese für die Eiererzeugung oder Fleischspezialitäten.

„Die Agrarminister konnten sich weder auf einen Ausstiegstermin für das Töten männlicher Küken, noch zu einem Beschluss gegen das Schnabelkürzen durchringen. Das zeigt, dass noch viel Überzeugungsarbeit geleistet werden muss. Und noch eine weitere Gefahr besteht: Wenn es zu einem auf einzelne Bundesländer oder Deutschland beschränkten Tötungsverbot kommt, so ist damit zu rechnen, dass große konventionelle Betriebe ihre weiblichen Küken aus den Nachbarbundesländern oder dem europäischen Ausland beziehen. Die Tötung der männlichen Küken würde nur örtlich verschoben “, beschreibt Jörg Große-Lochtmann, Geschäftsführer der Marktgesellschaft der Naturland Betriebe, die komplexe Situation.

Mobilställe verhindert Überweidung und Nährstoffüberschuss

Ein weiteres Thema sind die immer populärer werdenden Mobilställe. Hintergrund für die Entwicklung war der Wunsch, ein praktikables System zu finden, um Überweidung und hohen Nährstoffeintrag in Stallnähe zu . Gerade für Betriebe mit kleinen Herdengrößen seiendie „Hühnermobile“ eine gute Alternative.

Autor:

Lokalkompass Essen-Nord aus Essen-Nord

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