Umstrittener Karnaper Grenzbaum wird im Winter gefällt

Groß ist der Baum an der Thusneldastraße in Karnap. Sein Standort ist problematisch, und er selbst ist es inzwischen auch. Deshalb wollen Hauseigentümer und Mieter ihn fällen lassen. Dem stimmten Vertreter der Stadt Essen nun auch zu. „Endlich“, sagen die Anwohner.

Die Rosskastanie an der Thusneldastraße steht sozusagen mitten im Zaun, ihre Wurzeln reichen unter dem Bürgersteig hindurch und haben den Bordstein angehoben.
Was aber Gudrun Ehlert als Mieterin am meisten beunruhigt, ist der wiederholte Astbruch: „Vor über zehn Jahren fiel ein dicker Ast quer über die Thusneldastraße“, berichtet sie. Vor rund vier Jahren ging es weiter: „Es fiel ein großer Ast in unseren Hauseingang.Wenn einer von uns damals aus der Haustür gekommen wäre, hätte man tot sein können.“

Teils privat, teils in städtischem Besitz

Gudrun Ehlert berichtet von früheren Bemühungen, eine Genehmigung zum Fällen des Baumes zu erhalten. Vergeblich. Als vor einigen Wochen erneut ein dicker Ast auf das Grundstück stürzte, bemühten sich die Eigentümer bei der Essener Verwaltung wieder um die Möglichkeit, den Baum fällen zu dürfen. Auch eine Neupflanzung wolle man vornehmen.
Ein erster Ortstermin mit einem Vertreter der Unteren Landschaftsbehörde ergab noch kein Ergebnis. Nach dem zweiten Termin mit einem Sachverständigen von Grün und Gruga jedoch hieß es: Der Baum ist morsch und soll gefällt werden. Nicht unmittelbar, aber im kommenden Winterhalbjahr.

Die Stadt fällt, die Grundbesitzer pflanzen nach

Eine Besonderheit gibt es. Die Kastanie ist zur Hälfte in Privatbesitz, zur Hälfte städtisches Eigentum. Wie die Behörde mitteilt, übernimmt die Stadt die Fällung, die Privateigentümer kommen für die Neupflanzung auf. Ein Vertreter der Landschaftsbehörde erläutert: „Das ist ein klassischer Grenzbaum.“ Einst sei er auf THS-Grund gepflanzt worden, dann in den Bürgersteig gewachsen.
Ob und wann letzterer hergerichtet wird, liegt wiederum in der Zuständigkeit einer weiteren Behörde...