Sommerdecke
Man will im Garten nicht immer alles offen rumstehen lassen. Zum Beispiel eine Eibe, die man in Form geschnitten hat. Nur leider ist die Kugel zum Ei mutiert, was an der Schere liegen muss. Zum Ausgraben ist das Teil zu groß, außerdem wird der Schnitt mit Übung ja vielleicht doch kugelig, und bis dahin lasse ich was drüber wachsen. Am besten etwas, das sich selber ansiedelt, am Standort also gut zurecht kommt: die Gemeine Waldrebe. Ok, die kommt an vielen Standorten klar, aber an diesem darf sie.
Jedes Jahr im Winter wird sie bis auf den Boden zurückgeschnitten, startet im Frühjahr bei Normalnull und schafft es bis zum Sommer einmal komplett über die ca. zwei Meter hohe Eibe, und wenn man sie lässt, auch über den Rest der Welt. Im Spätsommer bildet sie eine Unmenge cremeweißer Blüten, die von Insekten aufgesucht werden. Auch die feingliedrigen Samen sind hübsch. Allerdings reiße ich die Waldrebe an allen anderen Stellen im Garten konsequent aus, denn sie kann mit ihrer dichten Decke der Pflanze darunter das Licht nehmen. Der Eibe hat es bisher nicht geschadet; mal sehen, wer auf lange Sicht gewinnt.
Und wenn ich geschickter wäre, könnte ich im Winter aus den trockenen Waldrebenlianen hübsche Kränze flechten. Aber das wird nichts. Da mache ich lieber einen neuen Versuch in Richtung Kugel.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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