Selbst auf Schalke sind Bienen nicht blau-weiß
Eine Patenschaft für ein Bienenvolk, das ist doch mal ein Geburtstagsgeschenk! Ich nahm es begeistert entgegen - also, die Patenschaftsurkunde - und freute mich schon auf 1,5 KG Bioland-Honig innerhalb eines Jahres. Vor Ort musste ich allerdings erst mal was anderes schlucken.
'Mein' Bienenvolk hat seine Heimat in Gelsenkirchen. In der "verbotenen Stadt", wie ein Freund sagt, der in fußballerischer Hinsicht fast so schwarz-gelb denkt wie ich. Mich hat's trotzdem gefreut, und überhaupt ist man ja tolerant.
Patenschaft für ein Bienenvolk
Muss man auch sein beim Besuch auf dem Gelände des Imkers. Die Anfahrt ist typisch Ruhrgebiet: Erst führt der Weg durch Straßen, die vor Hässlichkeit schön sind, dann ist man plötzlich umgeben von viel Grün und einem romantisch aussehenden, alten Bauernhof.
Je näher uns das Navi bringt, desto blau-weißer sind die Häuser dekoriert, aber nunja, ist schließlich Gelsenkirchen.
Die letzten Meter geht es zu Fuß, und dann, am Ende eines Wäldchens, ist der Blick frei auf die Wiese mit den Bienenstöcken. Dahinter Wohnhäuser und hinter denen, in der Sonne silbern glänzend wie ein Riesen-Ufo, die Arena AufSchalke.
Für eine Schwarz-gelbe schwer zu schlucken
Uff. So nah? An meinen Bienen?! Ständig in Sichtweite? Die Ärmsten.
Mein Gesichtsausdruck spricht offenbar Bände, denn die Freunde, die mir das Geschenk gemacht haben, beeilen sich zu versichern, in anderen Städten wären Patenschaften schon vergeben gewesen.
Soso, nur hier nicht. Wie mit den Trainern.
Egal, die Bienen können nichts dazu, und der Honig ist trotzdem gelb.
Spontan fällt mir ein, welchen Namen ich meinem Bienenvolk geben werde: Emma.
Nehmt das, Schalker!
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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