Schurenbach zurück ans Tageslicht

Vom Beton hin zur Idylle: Die Schurenbach soll bis September 2015  in einen - teilweise - natürlichen Zustand gebracht werden. So wie der Mühlenbach im Essener Süden (Foto).Foto: Emschergenossenschaft
  • Vom Beton hin zur Idylle: Die Schurenbach soll bis September 2015 in einen - teilweise - natürlichen Zustand gebracht werden. So wie der Mühlenbach im Essener Süden (Foto).Foto: Emschergenossenschaft
  • hochgeladen von Patrick Torma

Das Schmutzwasser ab unter die Erde, zurück bleiben natürliche Gewässer - so sieht es die Renaturierung der Emschergewässer vor. Ab März 2014 ist der Altenessener Schurenbach an der Reihe. Im Laufe der Arbeiten greift die Emschergenossenschaft in den Straßenverkehr ein. Ausgerechnet in der von Baustellen geplagten Heßlerstraße.

Noch ist der Schurenbach fast unsichtbar. Die beiden Oberläufe verschwinden vor dem Hegerkamp in eine Verrohrung, die das Gewässer unter der Heßlerstraße und hinter der A42 an der Schurenbachhalde vorbei in Richtung Gelsenkirchener Schwarzbach schleust. „Jetzt holen wir den Schurenbach wieder ans Tageslicht“, kündigt Ilias Abawi, Pressesprecher der Emschergenossenschaft, an.

Zumindest in Teilen. Einen Schurenbach, der sich durch den Hegerkamp schlängelt, werden die Altenessener von heute wohl nicht mehr zu Gesicht bekommen. Hinter der Autobahn allerdings, am Fuße der Schurenbachhalde, soll künftig auf 900 Metern Länge ein offenes Gewässer plätschern. Ganz im Sinne der Naherholung.
Dazu ist eine Trennung von Schmutz- und Reinwasser nötig. Für das Abwasser kann die vorhandene Verrohrung verwendet werden. Damit sich das saubere Wasser seinen Weg durchs Altenessener Wohngebiet bahnen kann, sind 370 Meter neuer Kanal notwendig. Und da kommen die Baustellen ins Spiel.

Der Baubeginn ist für Mitte März eingeplant. Wie im Falle der Stadtwerke-Arbeiten auf der Heßlerstraße wandert die Baustelle. Neun Monate Bauzeit sind allein für den Hegerkamp veranschlagt. Anwohner dürfen aufatmen: Die Straße wird halbseitig befahrbar sein.

Gleiches gilt für die Heßlerstraße, die lediglich „vier bis fünf Wochen“ von der Emschergenossenschaft beansprucht wird. Und das erst in den Sommerferien. „Das war Bedingung seitens der Stadt“, so Ilias Abawi.

Da ist die Kanalsanierung der Stadtwerke in der Heßlerstraße voraussichtlich gerade mal drei Monate abgeschlossen. Weshalb Bezirksvertreter Michael Schwamborn (Essener Bürgerbündnis) fragt: „Hätten sich Stadtwerke und Emschergenossenschaft nicht besser absprechen können? So wird eine gerade erst geschlossene Straßendecke wieder aufgerissen.“

Einfacher gesagt als getan. Planung, Ausschreibungen und Genehmigungen - Bürokratie vollzieht selten Punktlandungen. Dessen ist sich Schwamborn bewusst. Der Lokalpolitiker will sich dafür einsetzen, dass „die Straße dann in einen ordentlichen Zustand“ gebracht wird. In der Hoffnung, dass die nächste Baustelle in der Heßlerstraße auf sich warten lässt.

Die Kosten:

--> Die Renaturierung des Schurenbaches ist mit rund sechs Millionen Euro veranschlagt. Enthalten sind die Kosten für eine Regenwasserbehandlung, eine natürliche Kläranlage, kurz vor der Einmündung in den Schwarzbach.

-->Die Arbeiten am Abwasserkanal und Reinwassertrasse verursachen keine direkten Kosten für die Anlieger. Gleichwohl geht ein Teil der Abwassergebühren an die Emschergenossenschaft.

Autor:

Patrick Torma aus Essen-Nord

following

Sie möchten diesem Profil folgen?

Verpassen Sie nicht die neuesten Inhalte von diesem Profil: Melden Sie sich an, um neuen Inhalten von Profilen und Orten in Ihrem persönlichen Feed zu folgen.

Folgen Sie diesem Profil als Erste/r

Kommentare

online discussion

Sie möchten kommentieren?

Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.

add_content

Sie möchten selbst beitragen?

Melden Sie sich jetzt kostenlos an, um selbst mit eigenen Inhalten beizutragen.