Neue Bestattungsformen auf Essener Friedhof
„Alles wird immer billiger und zunehmend anonym“, fasst Bernd Schmidt-Knop, zweiter Werkleiter von Grün und Gruga Essen, die aktuelle Lage auf dem Bestattungs-Sektor zusammen. „Wir möchten eine andere Richtung einschlagen und hochwertige Bestattungen anbieten, die weg von der Anonymität und hin zur Einmaligkeit gehen.“
Das Grabfeld auf dem Parkfriedhof sieht trotz schlechten Wetters nicht trist aus. Findlinge werden bewegt und in Position gebracht. Sie strukturieren ein neues Grabfeld, das vor allem landschaftsplanerisch von sich reden machen soll. Weg vom klassischen Reihengrab hin zur individuellen Bestattungsform, die unterschiedliche Möglichkeiten bietet.
Urnenreihengräber, Partnergräber, Mauergräber, dazwischen viel Grün und Heidegarten. Optisch ansprechend - aber im Falle des eigenen Ablebens nicht mehr erlebbar ...
Doch man kann vorsorgen, raten die Verantwortlichen von Grün und Gruga Essen (GGE). Zu haben sind die neuartigen Grabstätten, die mit Dolomitsandsteinen eingefriedet sind, nur im Komplettpaket - Grabpflege eingeschlossen. Der Kunde zahlt einen Komplettpreis und bucht für mindestens 25 Jahre.
So ist es möglich, sich bereits zu Lebzeiten „seine“ Grabstätte auszusuchen, zu bezahlen, damit Angehörige zu entlasten und genau zu wissen, wo und wie man schließlich einmal begraben sein wird.
Zusammen mit der Memoriam-Garten Essen GbR will Grün und Gruga so neue Wege gehen. Barrierefreie Wege, begehbare Rasenflächen und vor allem: keine anonymen Bestattungen mehr. „Es soll ein würdiger Ort des Gedenkens sein“, erläutert Bernd Schmidt-Knop, „bei uns in Essen ist das neu, in anderen Städten gibt es solche Modelle aber schon.
Jochen Hüser, bei GGE zuständig für Friedhöfe, berichtet vom Planungsstand. Gearbeitet wird in zwei Bauabschnitten. Es entstehen 340 Grabstellen auf 2500 Quadratmetern. Die Grabbepflanzung soll mit dem Umfeld in Einklang stehen. Sechs verschiedene Produkte sind zu buchen, sie bewegen sich preislich zwischen 3700 und 11.000 Euro inklusive Nutzungsgebühren auf 25 Jahre hochgerechnet. „Im Spätsommer planen wir erste Bestattungen“, so Hüser.
Die Pflege obliegt dem Team der Memoriam-Garten GbR, die organisatorische Abwicklung übernimmt nach wie vor GGE. Wer einen ersten Blick auf das neue Feld werfen möchte, der nimmt den Parkfriedhof-Eingang „Neue Halle“, Sunderlandstraße, und hält sich auf dem ersten Hauptweg rechts.
Autor:Petra de Lanck aus Essen-Süd |
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