Im "Stadt-Garten Bonnekamphöhe" sorgt der Teich auch für den Dünger

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hochgeladen von Sabine Pfeffer

Kohl, Karotten, Tomaten, Tagetes, Basilikum, Wildblumenwiese, Teich, Seerosen, Frösche - wo sind wir? In Katernberg und zugleich wie mitten auf dem Land. „Stadt-Garten Bonnekamphöhe heißt die Fläche, die nahe der Grenze zu Gelsenkirchen den Besucher in jeder Hinsicht überrascht.

Die Gemüsebeete könnten einer Gartenzeitschrift entsprungen sein, und auch die Tomaten im Gewächshaus und die Wildblumenwiese am Teich sehen aus, wie man es daheim mehr erträumt als verwirklicht. Hubertus Ahlers ist aber auch kein Privatgärtner, sondern Profi. Der Biologe bewirtschaftet mit einem Team, zu dem auch Bewohner aus dem Franz Sales Haus gehören, die Fläche.
Und er ist Stifter, gemeinsam mit Claus Dürscheidt, Geschäftsführender Gesellschafter der Casino Zollverein GmbH, weshalb kürzlich Regierungspräsidentin Anne Lütkes auf der Bonnekamphöhe zu Gast war, um die Anerkennungsurkunde zu übergeben. Die rund 8.000 Quadratmeter Grund sowie diverse Aufbauten und Infrastrukturmaßnahmen bilden das Vermögen der neuen „Bonnekampstiftung für die integrative Stadt“, was fast180.000 Euro ausmacht.

Schwierigkeiten seit 2005

Damit wird ein Projekt auf - pardon - festen Boden gestellt, das seit seiner ersten Präsentation 2005 eine wechselvolle Geschichte durchmachte. Hubertus Ahlers Empörung über Anfeindungen und Unterstellungen, Absagen und Enttäuschungen ist noch spürbar, wenn er vom Nicht-Interesse der Stadt und der Ablehnung durch Nachbarn berichtet.
Doch er und Dürscheidt haben nicht aufgegeben. Heute sind Politiker gerne zu Gast, um über den Stadt-Garten zu schlendern und zu besichtigen, was aus der Hundewiese geworden ist, und auch mit den Anwohnern, so berichtet Ahlers, klappe es gut: „Es kommen Leute aus den Stadtteilen herauf, gehen uns zur Hand und nehmen dafür Möhren oder Gurken mit.“ Mitgenommen wird allerdings auch gerne etwas bei Nacht und Nebel von Leuten, die nicht geholfen haben. Gegen solche Diebstähle werden Maßnahmen ergriffen.
Gemüse und Früchte, die auf der sonnigen Anhöhe reifen, werden in der Küche des Restaurants Casino Zollverein verarbeitet. Kinder sind zu Besuch und lernen, wie man Brombeeren pflückt und Marmelade kocht.

Urban Gardening in Katernberg

Womit wir bei der Umweltpädagogik wären, die ein wichtiger Bereich der Arbeit ist. Denn Hubertus Ahlers und seine Mitstreiter wollen nicht nur anbauen und essen (lassen), wollen nicht nur konkret sein. Im „Erlebnis-, Lehr- und Schaugarten“ soll es Seminare geben, Angebote für Kinder wie Erwachsene. Das kann so richtig erst beginnen, wenn das Betriebsgebäude fertig gestellt ist.
Mittlerweile haben die Macher die gesamte Liegenschaft erworben. Auch jenseits des derzeitigen Zaunes wird es künftig Landwirtschaft geben. Das vielzitierte Urban Gardening ist in Katernberg angekommen.

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Fotos: Renate Debus-Gohl