Neuer Forstbetriebsplan für den städtischen Wald
Fliß: Klimawandel erfordert flexible Reaktionen in der Forstpolitik
Zum Entwurf der Stadtverwaltung für einen neuen Forstbetriebsplan (Forsteinrichtungswerk) für den städtischen Wald erklärt Rolf Fliß, umweltpolitischer Sprecher der Ratsfraktion der Grünen:
„Der neue Forstbetriebsplan stellt einen deutlichen Fortschritt gegenüber früheren Plänen dar. Die Aspekte natürliche Waldentwicklung, Förderung der Artenvielfalt und Klimaanpassung werden deutlich mehr betont. Positiv sehen wir auch, dass in die meisten Waldbestände nur einmal alle 10 Jahre eingegriffen werden soll und Totholzbereiche besser geschützt werden sollen.
Kritisch sehen wir hingegen die zehnjährige Laufzeit eines Forstbetriebsplans. Infolge des Klimawandels müssen wir deutlich flexibler in der Ausrichtung der Forstpolitik sein.
Der Dürresommer 2018 und die Hitzeperioden dieses Jahres führen uns die dramatischen Veränderungen im Wald durch den menschengemachten Klimawandels vor Augen. Die Massenvermehrung von Schadorganismen, das Auftreten neuer Baumkrankheiten und häufigere und stärkere Stürme machen dem Wald enorm zu schaffen. Selbst die Buche als Leitart unseres Waldes stirbt in Teilen des Ruhrgebietes flächenhaft ab.
Grüne fordern Baumgipfel mit Bürgerbeteiligung
Die Grünen fordern daher einen Baumgipfel mit Bürgerbeteiligung, um besser, schneller und flexibler auf Hitze, Dürre, Wassermangel im Wald reagieren zu können.
Wir Grüne treten für eine Erhöhung des Waldanteils in Essen als Teil einer Strategie zur Begegnung des Klimawandels ein. Daher müssen auch alle Versuche abgewehrt werden, Waldflächen in Siedlungsflächen umzuwandeln. Das Bürgerforum „Wo wollen wir wohnen?“ ist in dieser Hinsicht allerdings kontraproduktiv. So hat die Planungsverwaltung für diesen Beteiligungsprozess rund 52 Hektar Waldflächen (dies entspricht 73 Standard-Fußballplätzen) als potentiell für Wohnbebauung geeignet empfohlen. Eine Bebauung dieser Flächen muss verhindert werden.
Zu großer Vorsicht raten wir bei der Einbringung nicht heimischer Arten. Der Klimawandel zwingt uns zwar dazu, trockenresistente Arten zu fördern. Doch sollten diese möglichst erst versuchsweise auf kleinen Parzellen eingeführt werden.“
Autor:Walter Wandtke aus Essen-Nord |
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