Das leckere Ende des Sommers - für Mensch und Insekt
Sie sind genauso lecker wie sie aussehen: Mirabellen frisch und reif vom Baum. Und damit Sie noch neidischer werden: Der Baum hing so voll wie lange nicht mehr. In der Nachbarschaft, unter Freunden und Kollegen bin ich jetzt als die Mirabellen-Hausiererin bekannt.
Ich habe im Laufe der Zeit gelernt, dass man sie hängen lassen muss, bis sie rötlich sind. Dann erst haben sie richtig Aroma. Das passiert mit den gekauften kaum. Die werden meist früh gepflückt und reifen dann zwar nach, aber wirklich aromatisch werden sie nicht. Ich habe mit meinen Mirabellen Kuchen gebacken, Marmelade eingekocht und welche eingefroren. Und auch einige frisch gegessen, was ich mit Fructoseunverträglichkeit leider nur in Maßen tun darf.
Letzte Mirabellen, erste Haselnüsse
Doch nicht nur ich und die meinen lieben die gelb-roten Früchtchen. Auch Honigbienen, Schmetterlinge und vor allem Wespen schätzen sie sehr. Netterweise geben sie sich mit den faulenden Mirabellen zufrieden. Die Schmetterlinge, wie der Admiral auf dem Foto rechts, lassen sich nur bei Sonne blicken.
Wespen allerdings schreckt auch Regen nicht. Sie scheinen Stunden in den ausgehöhlten Früchten zu verbringen und sind dann vom vergorenen Fruchtsaft knülle. Da Wespen mit entsprechender Promille ebenso wenig fliegen können, wie wir aufrecht gehen, krabbeln sie nur noch am Boden. Bisher habe ich die Saison trotz der Mengen stichfrei hinter mich gebracht.
Trunkene Wespen schreckt auch kein Regen
Und sie nähert sich dem Ende. Die letzten Mirabellen geben sich jetzt mit den ersten Haselnüssen die Klinke in die Hand - abgeschüttelt vom Herbstwind. Im Gegensatz zum letzten Jahr haben meine Haselsträucher nur wenig Nüsse. Dabei schmecken die frisch doch auch viel besser als nach Monaten aus der Tüte.
Aber man kann nicht alles haben.
Autor:Sabine Pfeffer aus Essen-Kettwig |
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